Grüner Tee Risiken

Nebenwirkungen 

Grüner Tee Risiken

Risiken von Grüner Tee: Vor allem bei Schwangerschaft, Magen-/Nierenerkrankungen, Hämophilie, Medikamenten und Alkohol ist Grüntee mit Vorsicht zu geniessen.

Nebenwirkungen von Grüntee

Grüner Tee kann neben seinen hervorragenden gesundheitlichen Wirkungen unter bestimmten Umständen auch eine Reihe von Nebenwirkungen hervorrufen, die nicht unterschätzt werden sollten. Die Prüfung der Teequalität und die richtige Zubereitung, sowie die Reduktion der Dosis auf ein verträgliches Maß sind hier oberstes Gebot. Dennoch gibt es auch Umstände oder Situationen, in denen der Verzehr von grünem Tee stark eingeschränkt, oder ganz ausgelassen werden sollte.

Risiken: Wer bzw. wann sollte kein Grüner Tee getrunken werden

Grundsätzlich ist zu empfehlen, den Verzehr von grünem Tee in den nachfolgenden Fällen einzuschränken bzw. einzustellen. Dabei sollte zuvorderst beachtet werden, dass grüne Tees mit geringerer Qualität weniger ganze und unversehrte Blattanteile besitzen, über einen schlechteren Wirkstoffmix und eine geringere Harmonie verfügen und weniger verträglich sind. Dies gilt insbesondere auch für die meisten Teebeutel. In minderen Qualitäten findet sich ein deutlich bis extrem geringerer Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen, dafür aber wurden in Tests immer wieder Pestizide und Mineralölrückstände aus Verpackungen gefunden. Grüner Tee wirkt ebenfalls viel harmonischer, wenn er gedämpft (japanische Sorten) und nicht geröstet wurde (China, Indien etc.). Man sollte auch darauf achten, dass Wassertemperaturen über 60 °C, oder Ziehzeiten über 2 Minuten bei den meisten Sorten zu einem Schwerpunkt an bestimmten Bitter- und Gerbstoffen im Teewasser führt, was ebenfalls für die meisten Anwendungen weniger verträglich ist. Zudem reduzieren dann intensiver auftretende Tannine die Resorption von dreiwertigem Eisen und von Folsäure in stärkerem Maße.

Allgemein gilt: Soweit und solange Nebenwirkungen bzw. unangenehme Symptome auftreten, sollte die Dosis reduziert, oder die Einnahme eingestellt werden.

Grüner Tee während Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangere Frau betrachtet UltraschallbildWährend der Schwangerschaft und zur Stillzeit ist mit dem Verzehr von grünem Tee grundsätzlich vorsichtig umzugehen. Das Koffein passiert die Plazenta und gelangt in ähnlich hoher Konzentration wie im Blut der Mutter in das fetale Blut. Bestimmte Mengen an Koffein werden laut Untersuchungen in  Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko von Fehlgeburten, geringem Geburtsgewicht, Frühgeburten und weiteren Fehlentwicklungen gebracht.1 Das Koffein erreicht auch die Muttermilch. Der Koffeinverzehr ist einzuschränken und auch der Verzehr von größeren Mengen an Catechinen und Gerbstoffen kann schädlich sein. Zudem ist Vorsicht geboten, wenn der Körper durch Toxine belastet ist. Hier besteht das Risiko der Mobilisierung und unzureichenden Ausleitung von Toxinen mit entsprechender Belastung des Kindes. Dies gilt auch für die Stillzeit. Bei einer Zubereitung von Grüntee  mit einer Ziehzeit größer 2 Minuten besteht zudem die Problematik, dass sehr viel Tannin ins Teewasser gelangt und dies negative Auswirkungen auf die Aufnahme von Folsäure und pflanzlichem Eisen besitzt, die während der Schwangerschaft dringend gebraucht werden. Detaillierte Informationen und Empfehlungen finden sich im Beitrag Koffein, grüner Tee und Schwangerschaft

Bei Magenerkrankungen

Bei Magenerkrankungen / Magengeschwüren (Anregung von Magensäure durch Grüntee) ist der Tee mit Vorsicht zu geniessen. Es ist genau zu beobachten, ob der Grüntee ggf. die Symptome verstärkt. In diesem Fall sollten nur bestimmte Grünteesorten durch eine abgewandelte Zubereitung mit einer höheren Wassertemperatur getrunken werden. Diese unterstützen bei leichten Reizungen und Entzündungen sogar die Heilung. Siehe dazu den Beitrag Grüntee-Zubereitung für die Gesundheit. Die Einnahme sollte mit dem Arzt bei jeder Magenerkrankung vorab abgesprochen werden. Fügt man dem Grüntee etwas Milch oder Zucker zu (was normalerweise nicht anzuraten ist), wird die magensäureanregende Wirkung etwas abgeschwächt.

Grüntee bei Entzündungen im Darm

Ähnliches gilt bei Entzündungen im Darm bzw. der Darmschleimhäute (Dünn- und auch Dickdarm). Hier kann der Verzehr von grünem Tee die Entzündungen ggf. verstärken und stärker ans Licht bringen. Bemerkt man, dass Entzündungen nicht besser, sondern die Symptome schlechter werden, sollte man den Verzehr absetzen, bzw. eine gezielte Zubereitung mit bestimmten Sorten wählen. Die Sorten Gyokuro und Bancha entfalten unserer Erfahrung nach bei höherer Wassertemperatur  entzündungshemmendere Wirkungen für den Darm und werden für ihn verträglicher. Betroffene sollten in solchen Fällen aber immer die Einnahme von grünem Tee mit dem Arzt oder Heilpraktiker absprechen.

Nierenerkrankungen

Bei schweren Nierenerkrankungen ist die Einahme von grünem Tee als diuretisches Mittel auf jeden Fall mit dem Arzt vorab zu besprechen. Besonders die japanische Sorte Gyokuro besitzt unserer Erfahrung hier aber sehr förderliche Eigenschaften, im übrigen auch zur Vorbeugung von Nierensteinen. Zeitpunkt, Dosierung und Teesorte sollte unbedingt mit dem Arzt oder Heilpraktiker besprochen werden.

Grüner Tee bei Hyperoxalurie, Oxalose, Risiko zu Calcium-Oxalat-Nierensteinen, Nephroliathisis

Tee besitzt allgemein je nach Sorte und Produkt über geringe bis sehr hohe Mengen an Oxalsäure. Lesen Sie dazu den Beitrag Oxalsäure im Tee

Hämophilie (Bluterkrankheit)

Bei Hämophilie (Bluterkrankheit), bzw. gestörter Blutgerinnung, ist erhöhte Vorsicht angebracht, da grüner Tee auf das Blut tendenziell eine verflüssigende Wirkung besitzt. Unbedingt sollte dies auch bei der Einnahme von Medikamenten Berücksichtigung finden und mit dem Arzt abgesprochen werden.

Vorsicht bei Einnahme von Medikamenten oder Therapien

Vorsicht bei der Einnahme von Medikamenten. Insbesondere der hohe Koffeingehalt des grünen Tees kann die Resorption / Wirkung von Arzneiwirkstoffen hemmen (z.B. Diazepam, Herzmedikamente, Psychopharmaka, Clozapin, Lithium) oder verstärken (z.B. Acetylsalicylsäure, Antibiotika), oder zu Nebenwirkungen führen (z.B. erhöhter Blutdruck bei der Einnahme von Beta-Blockern, Ephedrin, bestimmte Mittel gegen Depressionen, verlängerte Wirkung von Koffein durch die Antibabypille). Bekannt ist z.B. dass grüner Tee viel Vitamin K enthält und dass bei der Einnahme von sehr hohen Mengen, das Vitamin K als Antagonist von Wirkstoffen in manchen blutverdünnenden Medikamenten deren Wirkung aufheben kann (Wirkstoff: Warfarin (Coumadin)). Manche Wechselwirkungen sind offen / ungeklärt, z.B. die Wirkung von Grüntee und Chemotherapie, bei der unterschiedliche Effekte beobachtet wurden. Laut Dr. Markus Horneber, Onkologie, Klinikum Nürnberg hebt EGCG z.B. die Wirkung eines neuen Krebsmedikaments mit dem Wirkstoff Bortezomid auf. Nähere Infos finden Sie in dem Beitrag grüner Tee während der Krebstherapie, ein Interview mit einer Fachärztin für Strahlentherapie. Und, bitte sprechen Sie jeweils die Einnahme von Grüntee mit dem behandelnden Arzt ab.

Grüner Tee und Alkohol

Gleichzeitige Einnahme von Alkohol in größeren Mengen. Dies kann eine verstärkende diuretische Wirkung (Harnausscheidung durch die Nieren) ausüben.

Quellen:

1Briggs G.G. , Freeman R.K. , Yaffe S.J., Drugs in Pregnancy and Lactation: A Reference Guide to Fetal and Neonatal Risk. 3rd Ed. Baltimore, MD: Williams & Wilkins; 1990.