Teewasserkocher und Temperaturvorwahl/ -anzeige

Als Teegeniesser kommt man kaum umhin, sich täglich mit einem elektrischen Teewasserkocher mit Temperaturvorwahl auseinanderzusetzen. Über die vielen Jahre hinweg habe ich alle vielversprechenden Modelle, die am Markt erhältlich sind, selbst gekauft, ausprobiert und im Dauereinsatz getestet. Dabei interessiere ich mich nur für diejenigen Kocher mit Temperaturvorwahl ab 60°C, möglichst mit einer großen Bandbreite (idealerweise 40-100 °C) und kleinen wählbaren Schritten (gut sind 5°C-Schritte, Einer-Schritte sind besser). Zwar kommen immer mehr Modelle mit solchen Funktionen auf den Markt, aber viele starten erst ab 70°C Temperaturvorwahl (exquisite japanische grüne Tees sollten schon ab 50°C genossen werden). Noch wichtiger: die meisten Kocher erreichen die voreingestellte Temperatur zu unpräzise. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Material. Schädliche Stoffe oder Gerüche sind im Teewasser unerwünscht. Für die wichtigsten Anforderungen siehe den Beitrag: Der richtige Teewasserkocher.

Test von GruenerTee.de

So entstand die Idee, die wichtigsten Daten zu messen und miteinander zu vergleichen. Mit der Zeit füllte sich eine Testdatenbank, deren Zusammenfassung nachfolgend aufgeführt wird. Diese Tabelle soll dem Teegeniesser einen schnellen Überblick der Wasserkocher für Tee (mit Temperaturvorwahl ab zumindest 60°C) ermöglichen. Es gilt zu betonen, dass ich alle Wasserkocher für den Test im Handel direkt erworben und selbst bezahlt habe. Es handelt sich also nicht um spezielle Test-Produkte der Hersteller.

Gruenertee.de ist unabhängig

Gruenertee.de ist eine journalistische, unabhängige Webseite. Wir sind rein spendenfinanziert (bislang nur durch mich privat) und erhalten keine Werbeeinnahmen oder ähnliche Leistungen. Die Produkte im Test werden selbst eingekauft und unabhängig bewertet. Im Über Uns finden Sie hierzu weitere Informationen. Wenn Sie Anbieter von Wasserkocher sind und Ihren Tee im Test vermissen, freue ich mich über einen Hinweis an info(at)gruenertee.de. Ebenso freue ich mich über die Ergänzung fehlender Informationen zu den getesteten Produkten. Wenn Sie Konsument sind und einen Wasserkocher in der Auflistung vermissen, dann senden Sie mir gerne einen Hinweis zu.

Testkriterien

Der Test richtet sich nach den folgenden Kriterien:

Testübersicht Wasserkocher

Eine Übersicht der Testergebnisse aller Teewasserkocher findet sich in der nachfolgenden Tabelle. Um die Detail-Meßergebnisse einzusehen, kann auf den entsprechenden Kocher geklickt werden. Um die Testsieger im Internet zu finden, findet sich unter der Tabelle ein bequemer Link zur Suche.

Erfahrungen im Test

Direkt wählbare Temperatureinstellungen stellen die wichtigste Funktionen für einen modernen Wasserkocher dar. Doch im Markt existieren nur relativ wenige Modelle, die diese Funktion ab 50-60°C anbieten (nur wenige ab 50°C), meist mit Einstellungen in 5er oder 10er Schritten zwischen 60-100°C, nur ganz wenige bieten Einer-Schritte an.

Temperaturgenauigkeit der Modelle am Markt

Doch genauso wichtig wie die Temperaturvorwahl ist die genaue Einhaltung der Temperatur. Im Test konnten hier nur wenige Modelle überzeugen. Häufig ergaben sich bei Kochern deutliche Überschreitungen der eingestellten Temperatur. Allerdings reproduzierten die Modelle immer ungefähr die gleiche Abweichung, so dass man sich theoretisch darauf einstellen könnte. Aber wer möchte schon mit einer Umrechnungstabelle an seinem Wasserkocher stehen?

Mitlaufende Temperaturanzeige

Als bedeutendste Funktionalität eines guten Tee-Wasserkochers stellt sich die mitlaufende Digitalanzeige der aktuell erreichten Wassertemperatur heraus. Arbeitet diese zuverlässig, kann mit ihr theoretisch ganz ohne Temperaturvorwahl die gewünschte Temperatur erreicht werden. Allerdings kostet es einiges an Fingerspitzengefühl, den Zeitpunkt abzupassen, um den Vorlauf der Erhitzung einzurechnen. Ein punktgenaues „Anschleichen“ mit wiederholtem An- und Abschalten kostet Zeit und Nerven, wenn der Kocher nicht zumindest über vier bis fünf Temperaturvorwahl-Stufen verfügt und man sich so nicht einer groben Temperatur automatisch annähern kann. Bei den meisten Kochern zeigt die mitlaufende Anzeige jedoch eine deutlich zu hohe Temperatur an, so dass man sich darauf nicht verlassen kann. Genauso unpräzise ist meist die Anzeige der erreichten Temperatur.

Die Testsieger Teewasserkocher Bonavita Gooseneck und AEG EWA 7550

Ich selbst habe seit Längerem den AEG EWA 7550 und sein Vorgängermodell EWA 7500 genutzt. Die Gründe waren einfach: Er besitzt ausreichend gute Temperaturvorwahl-Stufen (50, 60, 70, 80, 90, 100°C), ist relativ preisgünstig und erzielt in (fast) allen Gebieten gute bis sehr Testergebnisse.

Seit ich aber die Vorzüge des Bonavita Gooseneck (1,0 und 1,7l) kennen gelernt habe, bin ich komplett auf diese Marke umgestiegen. Die wichtigsten Vorteile des Bonavita im Überblick:

• Temperaturvorwahl in Einer-Schritten wählbar (60-100°C)
• Zudem 5 Temperaturstufen durch zusätzliche Taste schnell anwählbar
• Mitlaufende Digitalanzeige misst sehr präzise, sowohl beim Hochlaufen als auch bei erreichter Stufe
• Warmhaltefunktion
• Komplett aus Edelstahl
• Sehr schöner „Gooseneck-Ausguss“, dadurch feines und gezieltes Ausgiessen für edlen Tee möglich
• Stromsparender Standby-Modus
• Die 1,7l Version kocht schneller (1500W) und hat mehr Volumen, kostet aber auch mehr
• Die 1,0l Version ist für Mengen unter 1l ausreichend schnell, ist sehr Strom-sparend (1000W) und ist relativ preisgünstig.

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