Traditionell nur Wasserkessel aus Gusseisen
Traditionell spielen in Japan gusseiserne Kessel zum Wasserkochen (jap.: Tetsubin) eine bedeutende Rolle für die Teezubereitung und in der Teezeremonie. Das in Ihnen gekochte Wasser erfährt durch die Reaktion mit dem Gusseisen eine deutliche Geschmacksverbesserung. Gute Kessel werden in Japan aufwendig handgefertigt und entsprechend ihrer Herkunftsregion Nanbu- und Yamagata-Tetsubins genannt. Es wird ein hochwertiges, auf Schadstoffe getestetes Eisenerz ( japanisch: chūtetsu) für den Guss in handgemachten Formen verwendet und anschließend durch einen Backprozess (Kamayaki-Verfahren) reduziert und somit „aktiviert“. Dadurch ergibt sich ein besonderer Rostschutz.
Teekannen aus Gusseisen erst in jüngerer Zeit
Erst in jüngerer Zeit stattete man solche gusseiserne Kessel mit einer kompletten Innenbeschichtung (Emaille, Kunststoff oder synthetische Lacke) als Rostschutz aus und versah sie mit einem integrierten Teesieb, so dass eine Teekanne aus Gusseisen für das Ziehen von Teeblättern geboren war. Diese gusseisernen Teekannen (jap.: Tetsubin Kyusu) existieren am Markt in allen Qualitätsstufen: Von minderer billigster Qualität aus der Massenproduktion in China bis hin zur handgefertigten hohen Qualität aus Japan. Aufgrund der Emallierung bzw. Innenbeschichtung können die Teekannen aus Gusseisen nicht zum Kochen von Wasser verwendet werden. Für sie gelten aber ansonsten dieselben Qualitätsfaktoren, die man vor dem Kauf beachten sollte.
Qualität kaufen lohnt sich!
Die Herstellung eines hochwertigen handgemachten Tetsubins ist sehr aufwendig und besteht aus 64 bis 68 einzelnen, aufwendigen Schritten. Ein guter japanischer Handwerker benötigt etwa 15 Jahre, um diese zu beherrschen und zum Meister zu werden. Im folgenden werden die Charakteristika und Fertigungsschritte der hochwertigen Wasserkessel und Teekannen aus Gusseisen, den Merkmalen der billigen Massenproduktion gegenübergestellt. Es ist schnell ersichtlich, weshalb die handgefertigten Tetsubins nicht nur wesentlich ästhetischer sondern auch über eine deutlich höhere Qualität, Lebensdauer und Unbedenklichkeit beim Material verfügen. Meiner Erfahrung nach, lohnt es sich extrem, lieber etwas mehr Geld in eine handgefertigte japanische Kanne zu investieren, als in billige mindere Kannen aus China oder Vietnam.
Tipp: Seien Sie vorsichtig beim Kauf einer Teekanne bzw. eines Tetsubins vom Marktführer Iwachu. Ein chinesischer Wettbewerber von Billig-Kannen hat in China den Markennamen „Iwachu“ angemeldet und darf in China rechtlich geschützt – ohne die Zustimmung von Iwachu – diesen auf ihren Produkten verwenden. Man erkennt das Original von Iwachu durch das Emblem „Made in Japan“ und das Original Iwachu-Zeichen am Boden des Kessels. |
Unterschiedliche Gusseisen-Qualitäten
Für die Produktion der gusseisernen Kessel kommt nicht ein reines Eisen, sondern eine Eisenlegierung zum Einsatz. Dadurch werden wesentlich bessere mechanische Eigenschaften, insbesondere ein geringerer Schmelzpunkt, größere Fließfähigkeit bei einer zugleich geringeren Schrumpfung des Materials nach dem Guss erreicht. In der Regel besitzt die Legierung einen Kohlenstoffanteil von etwa 2% bis 4,5% sowie einen Siliziumanteil von etwa 1% bis 3%.
Einfacher Grauguss: Massenproduktion
In der Massenproduktion wird meist ein sehr günstiger und einfach zu fertigender Grauguss verwendet. Einfacher Grauguss hält die Wärme deutlich weniger und besitzt eine minderwertige Zusammensetzung, die sich nicht gerade positiv auf den Wassergeschmack auswirkt. Ein solcher Kessel ist zudem deutlich weniger haltbar und wesentlich weniger schön anzusehen.
Schwermetalle im Gusseisen?
Je nach Hersteller, Rezeptur und Qualität des Rohmaterials finden sich auch weitere (schädliche) Stoffe im Guss. Dazu zählen u.a. die gesundheitlich problematischen Schwermetalle Nickel, Chrom und Mangan sowie Molybdän, Zinn und Schwefel. Letztlich greift jeder Hersteller auf sein eigenes Material und seine eigene Gussrezeptur zurück. Die Qualitätshersteller, wie insbesondere der Marktführer Iwachu, kaufen nur hochwertiges Eisenerz ein und lassen es im Labor testen. Sie klagen oft darüber, dass die Plagiat-Hersteller teilweise minderwertiges Eisen aus der industriellen Zweitverwertung benutzt haben und dieses erheblich mit Schwermetallen belastet sei.
Lebensmittelechte Lacke und Farben?
Desweiteren führen die Marken-Hersteller mahnend an, dass die Billig-Hersteller teilweise keine lebensmittelechten Farben und Lacke einsetzen. Diese enthalten beispielsweise Blei. Iwachu veröffentlicht hingegen seine Zertifikate und benutzt für die äußere Schutzschicht der Kessel nur natürliche Materialien und geprüfte Farben (siehe weiter unten).
Unbedenklichkeit der Materialien von Billigprodukten?
Nachfragen meinerseits an führende chinesische Hersteller von gusseisernen Teekannen, welche Stoffe in der Legierung, in der Innenbeschichtung und den Farben zum Einsatz kommen, blieben unbeantwortet, obwohl ich mich als interessierter Käufer meldete. Wie unbedenklich solche Teekannen sind, kann somit nicht beantwortet werden. Zu beachten ist, dass die Emaille-Schicht aller gusseiserner Teekannen durchlässig ist. Das heißt, dass das Teewasser in jedem Fall mit der Eisenlegierung in Berührung kommt. Daher empfehlen ja selbst die führenden Qualitätshersteller ihre emaillierten Teekannen nicht für die Zubereitung von Früchtetee, da dieser durch den hohen Säuregehalt auf Dauer zu viele Metalle in das Wasser löst.
Fazit zu chinesische Teekannen aus Gusseisen: Ich empfehle nur zum Kauf von günstigen chinesischen Kannen, wenn der Händler einen eigenen Labortest veröffentlicht hat. |
Japanisches Eisen: Handgefertigte Kessel
Für handgefertigte japanische Wasserkessel und Teekannen wird ein höherwertiges Eisen eingesetzt. Dieses besitzt einen größeren und besseren Graphit-Anteil und ist stärker. Gusseisen ist zwar allgemein wenig elastisch und spröde, erhält durch das Graphit aber eine bessere Wärmeleitfähigkeit und ist sehr formsteif.
Eisensand (Satetsu): Allerhöchste Qualität
Bis zur Industrialisierung verwendete man in Japan ausschließlich Gusseisen aus Eisensand für die Tetsubins. Der Eisensand (jap.: Satetsu) kommt in größerer Menge vor allem in Japan und einigen anderen Ländern vor und besitzt namensgemäß einen besonders hohen Gehalt an Eisen, aber auch eine einzigartige sonstige Stoffzusammensetzung. Wasserkessel aus diesem Material gelten als allerhöchste Qualität und besitzen das schönste Aussehen. Wegen der hohen Materialdichte und des geringen Kohlenstoffanteils rosten sie nicht bzw. kaum und speichern die Wärme äußerst gut. Ihre Oberfläche glänzt auf besondere Weise. Detailliertere Informationen finden sich im Beitrag Satetsu-Tetsubin.
Wasserkessel: Aktivieren und Rostschutz des Eisens durch Holzkohlefeuer
Nach dem Guss werden handgefertigte hochwertige Wasserkessel (Tetsubins) im Ofen bei etwa 800°C gebacken, mit geringem Sauerstoffgehalt und Kohlenmonoxid. Dadurch wird die Eisenoberfläche „aktiviert“ (jap.: 釜焼) bzw. das Eisen chemisch von Fe3+ zu Fe2+ reduziert. Die Farbe des Eisens wandelt sich in ein typisches Blaugrau. Durch diese Umwandlung kann das Eisen mit darin gekochtem Wasser chemisch reagieren und den Wassergeschmack verbessern. Zudem entsteht dadurch ein wesentlich besserer Rostschutz. Teekannen aus Gusseisen werden dieser Prozedur nicht unterzogen, da sie innen mit Emaille beschichtet werden. Durch die einfachere Fertigung sind sie auch im Preis entsprechend günstiger.
Wasserkessel: Abdichtung mit natürlichem Lack (Urushi)
Ein wichtiger Schritt in der Produktion der hochwertigen Wasserkessel ist die stellenweise Abdichtung (jap.: 着色) der Innenseite durch Verwendung eines natürlichen Schutzmaterials. Die typische Eigenschaft von Gusseisen ist seine relativ hohe Porosität. Dies führt bei den innen unbeschichteten Wasserkesseln an manchen Stellen zu einer mangelnden Wasserdichtigkeit. Entsprechend werden bei den handgemachten japanischen Nanbu-Tetsubins alle undichten Stellen einzeln inspiziert und durch einen natürlichen Lacksaft namens Urushi (jap.: 漆) versiegelt. Urushi wird aus dem Saft des gleichnamigen Lackbaums gewonnen. Es verhält sich ähnlich wie Harz, härtet unter Hitze aus und besitzt eine äußerst lange Lebensdauer. Die abgedichteten Stellen im Wasserkessel lassen sich beim Kauf des Tetsubins leicht an den dunklen Farbflecken gegenüber den blaugrauen unbehandelten Stellen erkennen.
Teekannen: Qualität der Innen-Beschichtung
Für die Herstellung von Teekannen aus Gusseisen verwenden japanische Traditionsfirmen eine hochwertige Emaille-Beschichtung der Innenseite. Bei Kannen aus Massenproduktion wird hingegen eine komplette Schicht aus entweder Fluorkunststoff (z.B. PVDF: Polyvinylidenfluorid, PTFE) oder teilweise eine minderwertige, dünne Glasur bzw. Emaillierung auf der Innenseite aufgebracht. Je nach Qualität besitzt die Schicht eine hohe bis niedrige Haltbarkeit, so dass es durchaus vorkommt, dass billige Teekannen an einigen Stellen früh zu rosten beginnen und das Wasser mit dem Gussmaterial stärker in Berührung kommt.
Aussenseite: Natürliche Materialien vs künstliche Lacken und Farben
Auf der ganzen Außenseite hochwertiger japanischer Teekannen und Wasserkessel aus Gusseisen wird in der Regel eine Basis-Beschichtung aus natürlichen Materialien aufgebracht und bei 300-400 °C ausgehärtet. Diese besteht meist aus Urushi (natürlicher Pflanzenlack). Über diese Basis-Schicht werden je nach Hersteller unterschiedliche weitere Schichten aus Urushi, Eisensand, grüner Tee und andere natürliche Materialien aufgebracht, die dem Kessel eine spezifische äußere Struktur und Farbe geben. Beim Marktführer Iwachu wird die traditionelle Ohaguro-Beschichtung (jap. お歯黒) aus grünem Tee, Eisensand und Essig eingesetzt, die in der japanischen Kultur zeitweise zur Schwarzfärbung der Zähne als Schönheitsideal verwendet wurde. Im Gegensatz dazu werden für Massenprodukte synthetische Lacke und Farben verwendet, die mitunter bleihaltig sind. Die meisten Hersteller geben an, dass diese lebensmittelecht sind, aber bei Waren aus China und Vietnam ist dies nur schwierig nachzuprüfen.
Vier aufwändige Gussformen für einen Tetsubin
Für die Herstellung eines handgefertigten Tetsubin werden vier verschiedene Gussformen eingesetzt: die Außenform für den Guss der äußeren Wand mit dem Oberflächenmuster, die Innenform (Nakago, jap.: 中子), die das innere Volumen des Kessels definiert, die Form für die Tülle und die Form für den Deckel und den Knopf.
Der Abstand zwischen Außen- und Innenform bestimmt die Wandstärke des Kessels. Auch für die Tülle ist eine innere und äußere Gussform anzufertigen. Vor dem Guss werden alle vier Formen einzeln angefertigt und zusammengesetzt. Stellt sich nach dem ersten Guss heraus, dass z.B. die Form der Tülle aus ästhetischen Gründen noch verändert werden sollte, muss die gesamte zusammengebaute Gussform aller Teile komplett neu gebaut werden.
Das erklärt mitunter den höheren Preis bestimmter Tetsubin-Modelle. Der Vorteil dieser aufwendigen Vorgehensweise ist, dass der Guss aus solch handgefertigten Formen deutlich feiner, detaillierter und schöner gestaltet werden kann. Der Henkel und der Knopf des Deckels werden bei hochwertigen Modellen übrigens nicht gegossen, sondern von Hand geschmiedet. Sie sind dadurch filigraner, edler und besitzen eine bessere Isolierung.
Gussformen aus natürlichem Ton für hochwertige Kessel
Für die hochwertigen handgefertigten Tetsubins werden sehr aufwendige Gussformen aus Ton gebaut. Diese werden bei den hohen Qualitäten (Satetsu-Tetsubin) sogar nur einmal verwendet, um eine perfekte Oberfläche zu garantieren.
Aber selbst auch bei den Nicht-Spitzenqualitäten werden die Gussformen beim Herausnehmen des gegossenen Kessels nicht selten beschädigt und müssen aufwendig repariert werden. Meist hält die Gussform trotz Reparatur insgesamt nur für einige wenige Güsse (meist maximal 4-5). Besonders tiefe Arare-Muster (siehe unten) können sogar in der Regel nur einmal gegossen werden, da ihre langen Hagel-Dorne die Form beim Herausnehmen stark beschädigen.
Für diese hochwertigen Gussformen wird Sand und natürlicher Ton aus Bergen und Flussbetten der Umgebung vermischt. Der Ton fungiert dabei als Bindemittel. Das noch nicht getrocknete Ton-Sand-Gemisch wird dann durch das Drehen einer Metallplatte geformt und ergibt die gewünschte Gestalt des Tetsubins. Nach dem Trocknen der zusammengebauten Gussform kann der Guss erfolgen. In der Mitte des Bodens wird eine Öffnung für das Einfließen des geschmolzenen Eisens ausgespart. Auf diese Weise werden die hohen Qualitäten der Nanbu-Tetsubins aus Morioka oder Oshu (Mizusawa) gefertigt.
Nagelstellen am Boden als Zeichen handgefertigter Teekannen und Wasserkessel
Beim Guss wird der handgefertigte Tetsubin durch zwei Nägel fixiert, die durch den Boden in die Gussform reichen. Nach dem Guss werden diese Löcher durch eine Mischung aus Sandeisen und Urushi geschlossen. Entsprechend sind diese Stellen bei jedem fertigen Tetsubin als Merkmale der Handfertigung sichtbar. Außerdem kann man in der Mitte des Bodens noch das ehemalige Gussloch erkennen, in dass das Eisen beim Gießen einfloss.
Gussformen aus Sand für Massenprodukte
Für die Massenproduktion kommen hingegen günstige Sandformen zum Einsatz. Diese werden durch Pressen einer Sand- und Bindemittelmischung in einer Aluminiumform hergestellt und sind deutlich schneller und billiger zu bauen. Diese Technik kommt auch in der Fertigung von anderen Massen-Küchenwaren zum Einsatz. Die Formen werden für eine große Zahl von Güssen wieder verwendet und schenken den Teekannen entsprechend deutlich weniger künstlerischen Ausdruck und Ästhetik. Mit zunehmender Gusszahl verwischen die Muster immer mehr. Die Billighersteller versuchen daher häufig eher Muster zu fertigen, die geringere Ansprüche an die Detailgenauigkeit besitzen (z.B. einfache Hada-Muster, siehe unten).
Einprägen der Muster bei hohen Qualitäten von Hand
Noch bevor die Form getrocknet ist, werden bei den hohen Qualitäten die Muster des Tetsubins von Hand in die Gussform eingeprägt. Dabei wird je nach Muster mit einem kleinen Metallstab oder mit Sandballen gearbeitet. Da bei den guten Kesseln die Form nur einmal verwendet wird, handelt es sich um eine sehr kostspielige und aufwendige Arbeit, die dem fertigen Produkt aber auch seine herausragende künstlerische Note und Ästhetik verleiht. Die Muster der Massenfertigung werden maschinell gefertigt, sind deutlich weniger lebendig, weniger fein und besitzen viel weniger Ausdruck. Durch die wiederholte Nutzung der Gussform verliert das Muster an Schärfe.
Detaillierte Muster (Arare und Bildmotive) lassen Qualitätsunterschiede am schnellsten erkennen
Traditionell am verbreitetsten sind das Hagelmuster (Arare) in verschiedenen Größen, das Fadenmuster (Itome), das Haut-Muster (Hada) und Bildmotive, wie insbesondere Kirschmotive (Sakuramon). Die langen Dornen des tiefen Arare-Musters (Oni-Arare) beschädigen beim Herausnehmen die Gussform und sind entsprechend seltener und teuer.
Allgemein kann man bei den Arare-Mustern und Bildmotiven besonders schnell die Qualität des Gusses anhand der Detailgenauigkeit, Schärfe und Lebendigkeit erkennen. Bei diesen Tetsubins sieht man den Unterschied zwischen Massen- und Handfertigung sehr ausgeprägt. Weitere Details zu den Mustern finden sich im Beitrag Arare, Hada, Itome, Bildmotive.
Handgeschmiedete Henkel und Deckelknöpfe
Auch beim Henkel und beim Knopf des Deckels existieren große Unterschiede je nach Qualitätskategorie des Wasserkessels. Für die besten Produkte werden hohle Henkel und Knöpfe geschmiedet, die teilweise absichtlich mit kleinen Löchern versehen werden. Sie dienen der Ästhetik aber auch zur Kühlung.
Das Schmieden des Henkels und eines Knopfes ist sehr kostenintensiv und beeinflusst deutlich den Preis des Tetsubins. Hohl-Henkel und -Knöpfe finden sich entsprechend nur für die teuersten und besten Modelle. Teilweise werden dem Henkel sogar Silber oder Gold-Inlays (jap.: 銀象嵌) zur Verzierung hinzugefügt. Bei den Top-Herstellern werden diese Teile durch Spezialisten gefertigt, die ihre ganze Berufszeit nur Henkel und Knöpfe mit der Hand schmieden.
Normale Tetsubins müssen hingegen mit einem komplett gegossenen Henkel und Deckel auskommen. Ein gegossener Henkel leistet jedoch ebenfalls gute Dienste und wird sich beim Wasserkochen nur unwesentlich erwärmen. Bei den Deckelknöpfen verhält es sich anders, diese werden extrem heiss. Von Hand hergestellte Gussformen erlauben die Produktion schlanker und formschöner Henkel. Henkel von Massenwaren erkennt man in der Regel an ihrer größeren Stärke und der weniger eleganten Form.
Überblick der Vorteile handgefertigter Tetsubins
Zusammenfassend nochmals die Vorteile handgefertigter japanischer Tetsubins gegenüber den Produkten aus Massenproduktion, die man vor einem Kauf genauer betrachten sollte:
Qualitätskriterium | Maschinell gefertigte Kannen aus Gusseisen | Handgefertigte Kannen aus Gusseisen | Handgefertigte Kannen aus Eisensand (Satetsu) |
Herstellungsland | China, Vietnam, Korea | Japan | Japan |
Kamayaki-Verfahren (Aktivierung u. Rostschutz) | Nein | Bei innen unbeschichteten Wasserkesseln: Ja | nicht nötig |
Verbesserung des Wassergeschmacks | Nein, teilweise sogar störender Geruch durch Beschichtungen | Hoch ( unbeschichtet) | Hoch (unbeschichtet und Reaktion des Eisensands) |
Zum Wasserkochen geeignet (elektrischer Herd, Gasherd, offenes Feuer, Induktion) | Nein | Ja, falls innen nicht beschichtet u. Durchmesser ab 13cm | Ja, falls Durchmesser ab 13cm |
Innenbeschichtung | Komplett mit Fluorkunststoff oder Glasur / Emaille. | Zwei Typen: a) unbeschichtet (nur Urushi-Lack zum Abdichten kleiner Risse für Wasserkessel und b) beschichtet für Teekannen mit hochwertiger Emaille | unbeschichtet(nur Urushi-Lack zum Abdichten) |
Außenbeschichtung | Künstliche Lacke und Farben | Natürliche Materialien, wie Urushi und Ohaguro. Lebensmittel-echte Farben. | Keine, meist Politur |
Haltbarkeit | Je nach Qualität relativ kurz bis mittel (einige Jahre), Rostschutzschicht teilweise anfällig | Hoch (etwa 50 Jahre) | Äußerst hoch (>50 Jahre) |
Wärmespeicherung | Relativ hoch | Hoch | Äußerst hoch |
Muster und Oberflächenrelief | Maschinell. Durch sehr häufige Wiederverwendung der Gussform zunehmend verwaschen und unsauber | Handgefertigt mit künstlerischem Ausdruck. Feine Muster und große Lebendigkeit. Gussform wird handgemacht und nur für wenige Güsse verwendet. | Gussform wird handgemacht und nur einmal verwendet. Sehr große Detailtreue und Lebendigkeit. Besonderer Silberglanz des Sandeisens. |
Gewicht und Form | Deutlich schwerer, große Wandstärke, maschinelle Anmutung | Relativ leicht, elegante, lebendige, handgemachte Form | Leicht, sehr elegante, lebendige, handgemachte Form |
Bekannte Marken | – | Nanbu-Tetsubin: Iwachu (Marktführer), Ikenaga, Oigen, Kunzan, Shuzendo, Suzuki Mohirisa, Yamagata-Tetsubin: Seikodo | Nanbu-Tetsubin: Iwachu, Kunzan, Suzuki Mohirisa |
Verfügbarkeit | Riesige Massenproduktionen, überall billig erhältlich | Begrenzte Kapazitäten, große Nachfrage, schwierig erhältlich | Äußerst begrenzte Kapazitäten, große Nachfrage, äußerst schwierig erhältlich |
Preis | Sehr gering (bereits ab etwa 30€) | Mittel (ab etwa 90€ aufwärts, mehrere Hundert €) | Hoch (meist >>3000€) |
Im Internet finden: | Merkmale |
Satetsu Tetsubin Iwachu | Edelste Tetsubins aus kostbarem Eisensand-Gusseisen vom Marktführer Iwachu |
Tetsubin Iwachu | Original Tetsubins von Iwachu |
Tetsubin Kyusu Iwachu Arare | Kombi-Modell von Iwachu: Teekanne und Wasserkessel in Einem |