Teekannen aus verschiedensten Materialien
Das Angebot an Teekannen verschiedenster Materialien für die Zubereitung von grünem Tee ist von verwirrender Vielfalt (Volumen, Material, Verarbeitung, Preislagen). Zur Auswahl stehen Teekannen aus:
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Dabei gilt es zu beachten, ob und mit welchem Material die Kanne innen beschichtet ist.
Kyusu – die japanische Grünteekanne
Seit Jahrhunderten wird in Japan traditionell der grüne Tee hauptsächlich in extra dafür konzipierten Teekannen aus Ton, der sogenannten „Kyusu“ zubereitet. Die berühmtesten Kannen stammen aus Regionen mit besonders großer vulkanischer Aktivität, da hier natürlicher Ton in besonderer mineralischer Zusammensetzung zu finden ist. Dieses besondere Material fördert den Geschmack und die Harmonie des Tees in erstaunlich großer Weise. Ausserdem verfügt sie über ein integriertes Teesieb und bietet guten Platz für das Atmen des Tees sowie den Verbleib bis zum nächsten Aufguss. Meist sind sie als Seitengriffkannen yokode kyūsu (横手急須) zu finden, aber auch mit rückwärtigem Griff ushirode kyūsu (後手急須), oder mit Henkel uwade kyūsu (上手急須). Eine Kyusu sollte sehr bewusst nach der spezifischen Tonart (Farbe / Zusammensetzung) und dem Töpfermeister ausgewählt werden, da sie einen ein Leben lang begleitet und die geschmackliche Wirkung signifikant und bewusst gewählt sein sollte. Mehr Details hierzu finden sich im Beitrag Kyusu.
Der beste Geschmack
Für den besten Geschmack empfiehlt es sich, grünen Tee nur in einer extra dafür bestimmten Teekanne zuzubereiten und darin nicht auch andere Sorten (schwarzer Tee, weißer Tee etc.) aufzubrühen. Eine Teekanne sollte nach dem Gebrauch nur mit Wasser und niemals mit Spülmittel gespült, und an der Luft getrocknet werden. Die sich bildende Patina sollte nicht beseitigt werden. Beim Ziehen wird oft empfohlen, die Teekanne abzudecken, damit sich bestimmte Aromastoffe weniger verflüchtigen. In gesundheitlicher und energetischer Sicht ist es aber leicht von Vorteil, den Tee nicht abzudecken und etwas atmen zu lassen.
Handgefertigte Kannen aus natürlichem Ton (hochwertige Kyusu) sind in geschmacklicher Sicht für die Zubereitung von edlem grünen Tee am allerbesten und sehr zu empfehlen. Dies gilt auch für andere Teesorten (Oolong, Pu Erh, weißer Tee, gelber Tee). Zudem sind sie wahre Kunstwerke und werden im Laufe der Zeit immer schöner. In gesundheitlicher Sicht ist hervorzuheben, dass sie einen günstigen energetischen Effekt auf den Aufguss erzielen. |
Wasserkessel aus Gusseisen: Tetsubin
Kannen aus Gusseisen werden häufig mit der traditionellen Zubereitung japanischer und chinesischer Grüntees in Verbindung gebracht. Sie besitzen eine lange Tradition und werden in Japan Tetsubin genannt. Traditionell werden sie in Tonformen gegossen, handgefertigt und sind innen nicht beschichtet / nicht emailliert. Sie wurden nicht zum Ziehen von Tee verwendet, sondern nur zum Erhitzen des Wassers für den Aufguss. Dadurch erhält das Wasser, und auch später der Teeaufguss, einen deutlich besseren Geschmack. Es handelt sich also genau genommen um Wasserkessel aus Gusseisen. Zudem geben solche unbeschichteten Kannen beim längeren Köcheln bioverfügbares Eisen ins Wasser und können als interessante Versorgungsquelle für dieses Spurenelement dienen. Die allerbesten Qualitäten werden traditionell in Japan aus Eisensand gefertigt, der nicht rostet und über die besten Eigenschaften verfügt. Diese Kessel werden Satetsu-Tetsubin gerufen.
Teekannen aus Gusseisen: Tetsubin Kyusu
Im Gegensatz dazu wird der Markt für Teekannen aus Gusseisen durch billige, in Sandformen gegossene Massenprodukte dominiert, die innenbeschichtet sind (zur einfacheren Pflege und Verhindern von Rost) und über ein Edelstahl-Teesieb verfügen. Minderqualitäten stammen aus China, Vietnam und Korea und werden teilweise innen nur mit Kunststoff oder Lack oder auch mit dünner Emaille beschichtet. Durch diesen Rostschutz werden sie für den Aufguss von Tee empfohlen. Es existieren aber auch hochwertige handgefertigte Teekannen aus Gusseisen aus Japan, die über wesentlich bessere qualitative Eigenschaften verfügen. Die Verwendung der Billig-Teekannen aus Fernost ist trotz des geringeren Preises weder qualitativ noch im Hinblick auf eine gesundheitliche Unbedenklichkeit zu empfehlen. Hingegen lohnt sich die Investition in eine hochwertige Tetsubin Kyusu ein Leben lang. Solche Kannen eignen sich wegen ihrer Innenbeschichtung besonders für gröbere grüne Tees oder Rooibos- und Kräutertees. Näheres finden Sie im Beitrag Teekannen aus Gusseisen.
Das richtige Volumen
Bis zu einer bestimmten Volumengröße gelingt die Zubereitung von Grüntee in jeder Gefäßgröße. Ab etwa 0,5 Liter Fassungsvermögen ändert sich das aber eher nachteilig. Das Verhältnis aus Teesiebgröße und damit Oberfläche des grünen Tees im Verhältnis zum Wasservolumen sollte eine bestimmte Größe nicht unterschreiten. Erfahrungsgemäß steigt die Größe des Teesiebs in einer großen Kanne nicht im richtigen Maß an. Dadurch gelingt in geschmacklicher und gesundheitlicher Sicht der grüne Tee in einer großen Teekanne deutlich schlechter. Und selbst wenn die Kanne ein überproportional großes Teesieb besitzt, wird das notwendige Schwenken des Tees schwieriger und erschwert die Aufgabe, möglichst viele kleine (nicht große) Schwebeteilchen ins Wasser zu „locken“. Ähnlich nachteilig ist aber auch eine kleine Kanne mit einem zu kleinen Teesieb, wie sie teilweise bei japanischen Teekannen aus Eisen mit 0,5 Liter Fassungsvermögen zu finden sind.
Welche Teekanne eignet sich gesundheitlich am besten?
Es stellt sich nun die Frage, ob es auch in gesundheitlicher Sicht eine ideale Teekanne für die Zubereitung von grünem Tee gibt. Dem sei vorangestellt, dass für die Zubereitung von Matcha traditionell keine Teekanne, sondern eine traditionelle Matcha-Schale empfohlen wird. Für alle anderen Grünteesorten gilt in rein gesundheitlicher Sicht: Grundsätzlich ist jede Teekanne für grünen Tee geeignet, sie sollte nur möglichst nicht aus unbeschichteten Metallen (insbesondere nicht aus Aluminium) bestehen. Kannen aus unemailliertem Gusseisen (Tetsubin) und kupferne Kannen (Teezeremonie) zur Erhitzung des Wassers nehmen eine Sonderrolle ein. In Ihnen wird der Tee nicht gezogen, sondern das Wasser dafür erhitzt. Es ergeben sich positive Einflüsse auf den Geschmack. Desweiteren würden wir für den Aufguss auch keine Kunststoffkanne verwenden. Es ist bekannt, dass manche Kunststoffe, insbesondere bei höheren Temperaturen, gesundheitsschädliche Stoffe „ausschwitzen“ und der Käufer kann sich nie ganz sicher sein, in welchem Ursprungsland und mit welchen Materialien die Kanne gefertigt wurde. Für die gesundheitliche Wirkung des Tees ist also das Material der Kanne grundsätzlich weniger entscheidend. Bei Metallen und Kunststoffen kann es beim Aufguss zu einer ungewünschten Wechselwirkung mit dem Wasser oder Tee kommen, die man vermeiden sollte.
Teeglas mit Edelstahlteesieb
Eine Alternative für Reisen, für das Büro oder an allen Orten, an denen man die hochwertigen Teekannen nicht gut verwenden kann, ist der Gebrauch eines guten Edelstahl-Teesiebs in einem schönen Teeglas. Wir bereiten unseren grünen Tee für solche Fälle am liebsten mit einem geeigneten Edelstahl-Teesieb mit zwei Henkeln in etwa 0,3Liter-Gläsern zu, da hier das Sieb gut geschwenkt und dadurch feine Schwebeteilchen gelöst und größere Schwebeteilchen ausgefiltert werden können. Zudem kann das Auge einen ungetrübten Blick auf das Teewasser mit seinen Schwebeteilchen werfen. Das zieht einen positiven Effekt auf die Vorbereitung der Verdauungsorgane zur besseren Verstoffwechselung der wertvollen Inhaltsstoffe des Grüntees nach sich.
Für den Wir empfehlen im alltäglichen Gebrauch den grünen Tee wie folgt zuzubereiten:
- Erhitzung des Wassers in einem elektrischen Wasserkocher mit Temperaturwahl;
- Verwendung eines etwa 0,3l großen hitzebeständigen transparenten Teeglases;
- Verwendung eines Edelstahl-Teesiebs mit einer geeigneten Siebgröße, so dass viele kleine aber nicht zu große Schwebeteilchen ins Wasser gelangen;
- Das Teesieb sollte zwei Henkel besitzen, so dass man es gut in das Glas stellen und in den letzten etwa 30 Sekunden der Ziehzeit gut auf und ab schwenken kann (Schwebeteilchen gewinnen). Im Gegensatz zum Gebrauch einer Kyusu mit bereits integriertem Keramiksieb ist beim Gebrauch eines feinen Edelstahlteesiebs dieses am Ender der Ziehzeit immer zu schwenken, da sonst zu viele gesunde Teeteilchen zurückgehalten werden.
Fazit: Betrachtet man die positive energetische Wirkung einer handgefertigten Kyusu aus natürlichem Ton, das integrierte Keramiksieb und den positiven Effekt auf den Geschmack spricht vieles auch in gesundheitlicher Sicht für die Verwendung dieser hochwertigen Teekanne aus Ton. Für die anspruchsvolle aber auch praktische Teezubereitung empfehlen wir die Nutzung einer schönen traditionellen japanischen Kyusu aus natürlichem Ton. Für den alltäglichen schnellen und praktischen Gebrauch spricht aber auch nichts für das Ziehen des Tees in einem geeigneten transparenten Teeglas (etwa 0,3l) mit einem guten Edelstahl-Teesieb. Gröberer grüner Tee, aber auch alle Kräutertees und Rooibostee gelingt auch in einer Teekanne aus Gusseisen, solange diese von ausreichender Qualität ist. Für das Erhitzen des Wassers für den Aufguss empfehlen wir die Verwendung eines unemaillierten hochwertigen Wasserkessels aus Gusseisen (Tetsubins). |