Grüner Tee Sorten Japan

Teearten 

Grüner Tee Sorten Japan

Grüner Tee Sorten aus Japan: Überblick der 20 wichtigsten Sorten und ihrer Eigenschaften – von Sencha, Gyokuro, Matcha, Shincha, Bancha, Karigane bis Benifuuki.

Teesorten

Grüner Tee ist eine der fünf großen Teesorten neben weißer Tee, gelber Tee, Oolong Tee, Pu-erh-Tee und schwarzer Tee. Alle Teesorten stammen von der gleichen Teepflanze ab, der Camellia Sinensis. Der grüne Tee zeichnet sich dadurch aus, dass er im Gegensatz zu den anderen Teesorten nicht fermentiert wurde. Dies wird dadurch erreicht, dass der Oxidationsprozeß durch den Luftsauerstoff gleich nach der Ernte entweder durch Dämpfung oder durch Röstung bzw. Pfannenerhitzung gestoppt wird. Je nach Erzeugerland existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Grünteesorten, mit einem deutlichem Schwerpunkt chinesischer Tees. 

Grünteesorten aus Japan

Der grüne Tee wurde ursprünglich im 8./9. Jahrhundert n.Chr. von China nach Japan gebracht. Im Laufe der Zeit wurden in Japan eine eigene sehr verfeinerte Teekultur und eigenständige Grünteesorten entwickelt. Dabei machen nur sieben Sorten fast die gesamte Produktion Japans aus (Sencha, Bancha, Kabusecha, Tamaryokucha, Tencha/Matcha, Gyokuro). Sencha (unbeschattet und durch spezielle Rollmethode aufgeschlossen) führt die Statistik dabei mit weitem Abstand an (etwa 78%). Von jeder Sorte existieren aber unterschiedlichste Tees und Qualitäten, deren Feinheiten es zu kennen gilt. Im Groben kann man alle Sorten nach Ihrer Anbau- und Herstellungsmethode unterteilen:

  1. Beschattete (Voll- oder Halbschatten, Gyokuro oder Kabusecha) und unbeschattete Tees (Sencha, Bancha etc.),
  2. Tees von zarten/jungen (Gyokuro, Sencha, Tencha) oder gröberen Blättern (Bancha) oder Stängeln (Karigane, Kukicha),
  3. Pulvertees (Matcha, Sencha-Pulver, Bancha-Pulver etc.),
  4. Erste bis vierte Pflückung / Ernte (erste Pflückung gilt als die Beste, die besten Teefelder werden für Spitzentees nur einmal p.a. geerntet),
  5. Länge der Dämpfung,
  6. Pflanzensaat / Kultivar (meistens Yabukita, verschiedene Kultivare / Kreuzungen).
  7. Verarbeitungsweise für speziellen Geschmack oder  Zubereitungsformen (z.B. Matagama-Form des Tamaryokuchas, Rollen des Senchas, Kaltwassertee Mizudashi).

Überblick japanische Grünteesorten

In der folgenden Tabelle findet sich ein Überblick der etwa 20 wichtigsten japanischen Sorten und ihren Eigenschaften.

SorteMerkmaleGesundheitliche Wirkung*
SchattenteesHöchste Preise und Qualitäten. Die Pflanzen werden einige Wochen vor der Ernte mit Netzen (früher Bambusmatten) aufwendig beschattet und dadurch die Sonneneinwirkung reduziert. Dies beeinflusst die Ausbildung der Inhaltsstoffe und den Geschmack in erheblichem Masse.Beschatteter Tee besitzt wegen der reduzierten UV-Strahlung eine besondere Zusammensetzung der Inhaltsstoffe: allgemein größere Anteile an Aminosäuren (insbes. L-Theanin) und Alkoloiden (insbes. Koffein, Theophyllin) und weniger Bitterstoffe (insbes. Catechine)
Gyokuro
Gyokuro
Übersetzt „edler Jadetautropfen“, Vollschattentee, für etwa 20-30 Tage vor der Ernte durch Netze oder Stroh-/Bambusmatten (Honzu, traditionell) beschattet. Zwei Beschattungstechniken: Tana (mit Rahmen und gespannten Matten/Netzen) liefert beste Ergebnisse und Jikagise (direkt über die Sträucher gespannte Netze). Bei der Beschattung wird eine Lichtdurchlässgkeit der Netze von 70-98% angewandt. Neben den besten Senchas und Matchas (Tencha) die edelste und teuerste Sorte, jedoch signifikante Qualitätsunterschiede. Nur junge, frischeste und zarteste Blätter. Nur eine Ernte pro Jahr, da die Reduktion des Sonnenlichts für die Pflanzen eine relativ große Anstrengung bedeutet. Besonders tiefe Süße (umami), teilweise „oika“-Aroma ähnlich wie Nori-Algen, chlorophyllig und zart. Das Aroma von Gyokuro reift nach der Herstellung noch einige Monate nach. Teilweise wird der Tee auch mehrere Jahre in Kühlhauser gereift. Gyokuro besitzt typischerweise eine hellgrüne Farbe in der Tasse.Sehr hohe allgemeine gesundheitliche Wirkung. Zusammen mit den hochwertigsten Senchas der beste Tee für den täglichen Gebrauch. Besonders hoher Koffein-, Chlorophyll- und Theaningehalt durch die Beschattung und weniger Gerb- und Bitterstoffe (inkl. Catechine). Ideale tägliche Ergänzung zu hochwertigen Senchas. Hervorragende Wirkung für die Nieren und Stoffwechsel.

Kabusecha
Kabusencha

Übersetzt: „Abgedeckter Tee“. Kabusecha ist Halbschattentee, der deutlich kürzer als Gyokuro beschattet wird (etwa 10-14 Tage, bis zu 20 Tage). Ausserdem wird die Beschattung mit einer höheren Lichtdurchlässigkeit durchgeführt (50-70%). Preislich unterhalb des Gyokuros angesiedelt. Vereint die komplexe Edelbitterkeit des Senchas mit dem Umami und der Süsse des Gyokuros.Je nach Beschattungsdauer dem Sencha oder dem Gyokuro in Wirkung sehr ähnlich. Bei mittlerer Beschattung vereint der Kabuse hochwertigste Gyouro- und Sencha-Eigenschaften. Sehr gut für täglichen Gebrauch geeignet. In gesundheitlicher Sicht empfiehlt es sich aber eher Gyokuro und Sencha einzeln zu trinken, um den vollen Schwerpunkt dieser beiden Sorten auszuschöpfen.
Tencha
Tencha
Jap.: 点茶 (geschlagener Tee). Junger Sencha-Schattentee, längere Beschattung als Gyokuro, höchste Qualität ähnlich wie Gyokuro. Kräftiger Geschmack. Kurze Dämpfung, lange Trocknung in Spezial-Backöfen, dann Entfernung der Stängel und Blattrippen, kein Rollen der Blätter (im Gegensatz zu Sencha), dadurch sind die Blätter weniger aufgeschlossen. Hauptsächlich für die Herstellung von Matcha verwendet. Relativ selten im Handel zu finden.Eher untergeordnete allgemeine Heilwirkung (Trocknungsverfahren, nicht aufgeschlossene Blätter). Sehr gut als Vitamin- und Nährstofflieferant und somit gut als gelegentliche Ergänzung zu Sencha und Gyokuro geeignet. 
Matcha / Mattcha
Matcha
Übersetzt: „Pulverisierter Tee“, wird meist aus Tencha und auch aus Gykuro schonend und aufwendig in Granit-/Keramik-Steinmühlen pulverisiert. Gilt zusammen mit Gyokuro und besten Senchas als edelste und wertvollste Sorte. Früher aus sehr alten Teesträuchern gewonnen (>100 Jahre alt). Der klassische Tee der japanischen Teezeremonie. Wird dort mit Bambusbesen in Wasser angerührt, oder kalt in Wasser, Müsli oder Shakes mixbar. Hohe Qualitäten schmecken nicht bitter, entfalten breite Aromen und besitzen eine leuchtende Farbe. Das Aroma von Matcha reift nach der Herstellung noch einige Monate nach.Wie Tencha relativ geringere generelle Heilwirkung, aber exzellenter Versorger mit bestimmten Vitaminen, sonstigen Nährstoffen und besonders Antioxidantien (höchster ORAC-Wert aller Lebensmittel!). Besonders viel Koffein, Protein, Calcium, Eisen, Kalium, Beta-Karotin, Vitamin A, B1, B2, D, E, K, Theanin, Chlorophyll. Äußerst empfehlenswert als Ergänzung zu Sencha und Gyokuro (alle paar Tage, oder nach Belieben öfter). Sehr intensiv, körperlich belebend, „Espresso-Effekt“ und psychisch entspannend zu gleich. Durch den Verzehr des ganzen Blattes nimmt man im Gegensatz zum Aufguss der anderen Grünteesorten auch die nicht wasserlöslichen Stoffe auf.
Grünteepulver
Micro Cha
Ähnlich wie Matcha pulverisierter Grüntee, jedoch nicht aus Tencha, sondern je nachdem aus den Blättern des Sencha, Kabusecha, GABA, Benifuuki etc. Je nach Sorte also nicht beschattet. Wie Matcha, jedoch je nach Sorte sehr gute Ergänzung aufgrund anderer Zusammensetzung der Inhaltsstoffe. Bei verwendetem Sencha u. in reduzierter Form auch bei Kabusecha etwas geringerer Koffeingehalt. Am erwähnenswertesten ist von den Pulvern das Benifuuki-Pulver, das mit seinem hohen methylisierten EGCG -Gehalt sich besonders gut bei Allergien und Stoffwechselproblemen anbietet, das GABA-Pulver, das Bancha-Pulver und das Sencha-Pulver.
Shincha
Shincha
Übersetzt „frisch / neu“. Meist Vollbeschattung, aber auch Halbbeschattung (Kabusecha) und unbeschatteter Anbau. First-Flush-Pflückung der Saison von den Sorten Gyokuro, Sencha und Matcha. Nur ausgewählte junge, zarte Knospen der ersten Pflückung, oft handgepflückt, höchste Qualität. Leicht herb-süßlich (Theanin), sehr zart. Die Teepflanze wächst im Frühjahr besonders langsam und hat längeren Zugriff auf die Bodennährstoffe (von der Ernte des Vorjahres bis zum April). Dadurch gilt Shincha als besonders nährstoffreich und hochwertig Im Süden Japans wird Shincha Mitte April und in Uji / Shizuoka Anfang Mai geerntet. Mittlerweile kann Shincha durch moderne Kühlketten nicht nur im Mai bis Sommer, sondern auch in sehr begrenzten Mengen ganzjährig im Handel erworben werden.Sehr hoher Vitamin-, Aminosäuren-, ungesättigte Fettsäuren- und Nährstoffgehalt, sehr empfehlenswert kurweise saisonal 1 Portion täglich Mai bis inkl. Juli als Frühsommerkur. Bei allgemeiner Wirkung dem Sencha und Gyokuro etwas unterlegen, aber ideale Ergänzung. 

Sencha-Sorten

Unbeschatteter grüner Tee, bei dem die Blätter nach der Ernte gedämpft und durch eine bestimmte Rollmethode besonders aufgeschlossen werden. Die am meisten verbreitete Saat nennt sich Yabukita. 

Sencha
Sencha Upper Grade

Etwa 78% der Grünteeproduktion in Japan. Sehr unterschiedliche Qualitätsstufen von sehr einfach bis hinauf zur Qualität des Kabusecha u. teilweise sogar vergleichbar mit den besten Gyokuros. Blätter werden gerollt und dadurch besonders aufgeschlossen. Wird bis zu dreimal teilweise sogar viermal im Jahr geerntet  (Ichibancha, Nibancha, Sanbancha). Gute Qualitäten werden nur zweimal geerntet. Erste Pflückung gilt als die aromatischste und nährstoffreichste, wächst am langsamsten. Spätere Pflückungen wachsen zunehmend schneller und bilden bestimmte Catechine stärker aus. Untere Qualitäten schmecken oft unangenehm algig, fischig, mineralig, brackig. Gute Qualitäten entwickeln hervorragende harmonische Aromen und schmecken besonders frisch, leicht edelbitter / adstringent und zugleich ausgewogen süß. Sencha besitzt typischerweise eine gelblich-grüne Farbe in der Tasse. Bei keiner anderen Grünteesorte sind die Geschmacks- und Qualitätsunterschiede so ausgeprägt wie beim Sencha.Schlechte Qualitäten sind nicht zu gebrauchen. Hohe Qualitäten besitzen die beste generelle gesundheitliche Wirkung („Königin des Grüntees“) und sind ideal für die tägliche Einnahme (vorwiegend 1. Ernte, aber auch gelegentlich sehr gute 2. Ernte trinken). Hoher Anteil an Bitterstoffe / Catechine und Antioxidantien, aber auch der meisten anderen wichtigen Inhaltsstoffe des grünen Tees. Vorsicht: „Japan Sencha“ kommt teilweise auch aus China.
Fukamushi-cha (Sencha)Fukamushi bedeutet übersetzt: „lange/tief gedämpft“. Mehrfach länger (bis ca. 120 Sekunden) gedämpft als üblicher Sencha (mindestens ca. 20 Sekunden). Die Blätter werden durch die lange Dämpfung pulveriger und der Tee wird stark und erhält eine dunklere grüne Farbe. Der typische grasige Geschmack fehlt. Der Geschmackskörper wird intensiver und nach vorne gehoben.Sehr gute allgemeine gesundheitliche Wirkung, aber leicht schwächer als kurz gedämpfte Senchas (je kürzer desto grundsätzlich besser für die Wirkung). Als gelegentliche Ergänzung zum normalen Sencha geeignet (alle paar Tage). Durch die längere Dämpfung werden bestimmte Inhaltsstoffe des Tees für den Körper mehr, andere hingegen weniger verfügbar.
Yama-no-cha (Sencha)Hochwertiger Bergtee vom Südhang des Fujiyama.Wie Sencha; schöne geschmackliche Abwechslung.
Tamaryokucha, od. auch GurichaGrüntee der sich vom Sencha durch seine Form und Verarbeitungsart unterscheidet. Während Sencha in Nadelform verarbeitet wird, durchläuft Tamaryokucha einen Prozeß bei dem der Tee eine deutlich verkürzte und 5fach kleinere, zusammen gepresste Form annimmt (Magatama Form). Der Tee erhält so einen besonders tiefen und vollen Geschmack. Etwa nur 3% der japanischen Teeproduktion. Kommt hauptsächlich aus Saga, Kumamoto, Kagoshima und Shizuoka.Wie Sencha; schöne geschmackliche Abwechslung.
KamairichaIn Eisenpfannen gerösteter Tee (bis zu 300 Grad Celsius!), vorwiegend aus Kyushu. Traditioneller Tee, mittlerweile zur Rarität geworden. Flache Blätter. Dunkle Farbe. Vom Charakter und Geschmack ähnlich wie hochwertiger chinesischer grüner Tee.Durch die Röstungshitze und -dauer deutlich reduzierte Inhaltsstoffe und geringere allgemeine Wirkung auf die Gesundheit.

Bancha
Bancha

Übersetzt: „gewöhnlicher, grober Tee“. Große und ältere Sencha-Blätter, gleiche Verarbeitung wie Sencha. Etwas herber und weniger elegant im Geschmack. Nur Bancha aus guten Qualitäten entwickelt akzeptablen Geschmack.Deutlich geringere allgemeine gesundheitliche Wirkung als Sencha und Gyokuro, aber weniger als die Hälfte an Koffein und dadurch guter Einsteigertee bzw. für koffeinsensible Menschen und abends geeigneter. Wichtig: hoher Gehalt an Mineralstoffen und Spurenlementen, insbes. Eisen. Sehr gute Wirkung auf die Verdauung. Geeignet als abendliche  Ergänzung zum Sencha u. Gyokuro u. besonders für Schwangere u. in der Menstruation.

Hojicha / Houjicha

Hojicha

Meist einfachere Banchas aber auch Senchas geröstet bei etwa 200 Grad Celsius und direkt danach gekühlt. Es existieren aber auch ausgewählte höhere Qualitäten. Bräunlich grober Tee. Schmeckt herb malzig. Geringste allgemeine gesundheitliche Bedeutung der Grünteesorten. Sehr wenig Koffein aufgrund der Röstung. Außerordentlich „wärmend“, bekömmlich und förderlich bei Stress oder Kraftlosigkeit. Leicht verträglich auch für Kinder und ältere Menschen.

Genmaicha
Genmaicha - Brown Rice Tea

Übersetzt: „brauner (Naturreis-)Tee“. Meist 50% Sencha- oder Bancha-Tee mit 50% geröstete und/oder gepuffte Naturreiskörner und teilweise sogar unter Zugabe von Matcha. Weich, wärmend, herb, nussig, malzig. Im Markt existieren meist äußerst niedrige und schlecht schmeckende Qualitäten. Die Zugabe der Reiskörner überdeckt den Teegeschmack und macht es leichter schlechte Qualitäten zu verdecken. Gute Qualitäten verbinden die Röst-Aromen von Reis, die teilweise sogar an Kaffee erinnern mit der Frische des (guten) Senchas. Ähnlich wie Bancha, wegen der Reiskörner etwa die Hälfte an Koffein, daher abends verträglicher. Ausserdem sehr wärmend und gut für die Verdauung, insbesondere nach dem Essen. Aufgrund geringerem Anteil an Sencha relativ gut für Kinder und ältere Menschen verträglich. Jedoch bei Genmaicha besonders auf ausreichende Qualität achten (sehr selten).

Sannenbancha
sannenbancha-gruener-tee

Übersetzt: Drei Jahres Bancha. Aus alten Bancha-Stängeln und -Blättern gewonnener Tee, der 3 Jahre fermentiert und anschließend geröstet wird. Sehr milder und weicher Röstgeschmack, äußerst bekömmlich. Der zentrale Tee der Makrobiotik (Yin-/Yang-neutral bis starkes Yang je nach Zubereitung). Fast koffeinfrei und extrem verträglich, auch für Kleinkinder und Schwangere. Milder Anteil an Catechinen, kaum Tannine. Spezielle Polysaccharide (Diabetes u. Stoffwechsel). Bester Grüntee für Blutreinigung, Hautprobleme, DarmentgiftungHerzstärkend, stark entsäuernd, Leber– und Nierenstärkend, Darmprobleme, gegen Senilität, Schäden aus Radioaktivität.
StängelteesGrüner Tee, der vorwiegend aus den Blattstielen und Rippen und teilweise auch aus Blättern gewonnen wird. Sowohl Sencha, als auch Gyokuro-Sorten. 
Kukicha
Kukicha
Übersetzt: „Stiele-Tee“. Hauptsächlich Blattstiele und Rippen, auch kleinere Mengen an Blättern, aus Sencha- und Bancha-Herstellung. Kräftig und erdig, mineralisch. Geschmack wird neben der Qualität des Tees auch durch das Verhältnis aus Stielen und Blättern bestimmt.Allgemein relativ geringe gesundheitliche Wirkung im Vergleich zu Sencha, Gyokuro und Matcha. Kaum Koffein/Teein, daher sehr verträglich und abends geeignet. Sehr hoher Gehalt an Mineralstoffe und Spurenelemente und andere Schwerpunkte als Bancha. Daher gute gelegentliche Ergänzung zu Sencha, Gyokuro, Matcha und Bancha. 

Karigane

Karigane

Höherwertiger Kukicha, d.h. Blattstiele und Rippen aus besseren Senchas oder von Gyokuro. Gute Qualitäten entwickeln fein herbe bis fruchtige Aromen. Milder als Sencha und Gyokuro, erinnern aber stark an Sie. Karigane Sencha und Karigane Gyokuro sind im Handel deutlich günstiger als Sencha oder Gyokuro. Hohe Karigane-Qualitäten schmecken aber in der Regel deutlich besser als einfache Senchas oder Gyokuros. Relativ hohe allgemeine gesundheitliche Wirkung. Hohe Qualitäten besitzen bessere Wirkung als einfache Senchas oder Gyokuros selbst und wirken etwas milder (auch weniger Koffein). Daher gut zum Einschleichen, oder bei koffeinsensiblen Menschen. Zugleich stärkerer Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen. Daher ideale Ergänzung gelegentlich zu Sencha und Gyokuro.

Funktionstees

  

Benifuuki

Benifuuki

Kreuzung aus der Teepflanze Var. Assamica und der Var. Sinensis (Yabukita), erst seit 1993 auf dem Markt. Wird teilweise auch japanischer Oolong genannt. Nach der Ernte im Mai werden die Blätter 3 Monate gelagert und langsam fermentiert. Dadurch wird der Anteil der methylierten Catechine gesteigert. Danach erst wird der Benifuki relativ heiss gedämpft, leicht gerollt und vermahlen. Sprunghafter Anstieg der Nachfrage in Japan durch Bekanntwerden seiner Wirkung bei Allergien. Geschmacklich ist er aufgrund des hohen Catechin-Anteils und der Assamica-Herkunft relativ bitter und herb. Benifuuki wird sowohl in Blätterform, als auch pulverisiert angeboten. Letzteres fördert seine gesundheitliche Wirkung erheblich.Besonders hohe Anteile bestimmter Catechine, vor allem der methylierten Catechine (insbes. EGCG3″Me) und Bitterstoffe, daher spezielle Wirkung: antiallergisch und stoffwechselfördernd. Beste Wirkung als sehr fein gemahlenes Pulver.

Sunrouge Tee

Kreuzung aus der Teesorte “Cha Chuukanbohon Nou 6″ (C.taliensis X C.sinensis), erst 2009 in Japan eingeführt. Der Sunrouge besitzt als einzige im Anbau befindliche Grünteesorte hohe Mengen an Anthocyanen sowie einen signifikanten Catechin-Gehalt. Die Kombination spezieller Anthocyanine mit den Catechinen bewirkt außergewöhnliche Wirkeigenschaften. Besonders förderlich für die Sehkraft, gegen Übermüdung der Augen, für die Nachtsicht, gegen Kurzsichtigkeit, aber auch stark antioxidativ, entzündungshemmend (vor allem bei Darmentzündungen), gefäßschützend, förderlich gegen Krebs und erhöht die Sensibilität bei Strahlentherapie.   

GABA Tee (Gabaron)

Mit Stickstoff nach der Ernte behandelter grüner Tee. Markteintritt 1987 in Japan. In Taiwan und China auch aus Oolong-Tee und schwarzem Tee hergestellt (mit jedoch anderer Wirkung). Bildet hohe Mengen der Aminosäuren GABA und Alanin aus. Schmeckt in hoher Qualität angenehm nussig.Der extrem hohe GABA- und Alanin-Gehalt sowie die synergistische Wirkung mit den anderen üblichen Inhaltsstoffen des grünen Tees schenkt diesem Tee zahlreiche herausragende gesundheitliche Wirkungen. Darunter: gegen Bluthochdruck, guten Schlaf, beruhigend, förderlich für das Gehirn, gegen Diabetes, gegen Leukämie, fördert den Muskelaufbau und den Fettabbau etc. 

Mizudashi Tee

Speziell für die Kaltwasser-Zubereitung verarbeiteter Sencha oder Bancha mit kleinerer Blattgröße. Besonders für den Sommer geeignet, erfrischend, am meisten Umami (Aminosäuren) aller Zubereitungsformen. Mit Eiswürfel bzw. Eiswasser zubereitet nennt man diesen Tee Kouridashi. Er besitzt noch mehr Umami, ist sehr süß und wirkt noch stärker auf das Immunsystem.Bei kalter Ziehtemperatur gelangt relativ viel EGC, mehr Aminosäuren, viele Polysaccharide und wenig Koffein ins Teewasser. Dadurch ergibt sich eine spezielle Wirkung als Immunbooster, gegen Grippe / Erkältung, gegen zu hohen Blutzucker, für den Zuckerstoffwechsel, gegen Diabetes und Hilfe zum Abnehmen.

Produktion grüner Tee in Japan

Die japanische Produktion an Grüntee (etwa 90.000 t) teilte sich im Jahr 2000 wie folgt in die größten japanischen Sorten auf (Angabe der World Green Tea Association):

Itsukushima Schrein

Teesorte Produktion
Sencha77,90%
Bancha9,80%
Kabusecha5,20%
Tamaryokucha4,70%
Tencha (inkl. Matcha)1,10%
Gyokuro0,30%
Sonstige1,00%
Gesamt100,00%

Die Produktionsverteilung spiegelt den Gebrauch der verschiedenen Teesorten im täglichen Leben Japans. Generell ist Sencha in Japan die Sorte für den alltäglichen Bedarf. Allerdings ist zu beachten, dass unter dieser Sortenbezeichnung Tees aller Qualitäten produziert werden, darunter auch allerbester Qualität. Die besten Senchas reichen in gesundheitlicher Sicht durchaus auch an die besten Gyokuros heran. Letztere werden meist allerdings zu besonderen Anlässen und für besondere Gäste zubereitet. Und die Sorte Bancha trinkt man üblicherweise mit der ganzen Familie nach dem Essen.

Qualität der Grünteesorten

Die allgemeine gesundheitliche Wirkung der Grünteesorten wird vorwiegend durch die folgenden Faktoren beeinflusst:

  • Zeitpunkt der Pflückung (1., 2. oder 3. Ernte)
  • Zusammensetzung: reine Knospen (z.B. Shincha), Blätter (z.B. Sencha, Gyokuro, Matcha), Zartheit, Selektion und Größe der Blätter, Stiele und Blattrippen (z.B. Kukicha, Karigane), Zusatz von geröstetem Reis (Genmaicha)
  • Beschattung (z.B. Gyokuro, Tencha; Halbschatten z.B, Kabusecha) und Beschattungsart (z.B.  Tana-Technik mit Netzen oder Strohmatten (Honzu) vs. Jikagise),
  • Saatsorte (etwa 3/4 aller Zöglinge sind Yabukita),
  • Bio-Anbau und –Düngung,
  • Fruchtbarkeit bzw. Mineralstoffreichtum der Böden
  • Lage, Klima und Höhe der Anbaufläche (z.B. Bergtee: Yama-no-cha, Flussnähe),
  • Erntetechnik (z.B. selten Handpflückung, meist maschinell),
  • Anzahl der Gesamternten (gute Qualitäten ernten Bio-Tee z.B. nur einmal pro Jahr),
  • Pflege des Gartens (z.B. Düngetechnik, Schnitt),
  • Sonstige spezielle Verarbeitungsverfahren (z.B. längere Dämpfung beim Fukamushi, oder Handverarbeitung „Temomi“).

Japanische Sorten: Wirkung auf die Gesundheit

Grundsätzlich empfehlen wir vor allen anderen Teesorten allgemein und Grüntee-Sorten im speziellen die hochwertigsten Sorten des Japan Sencha aus der ersten und teilweise aus der zweiten Pflückung sowie den Gyokuro als „Basistees“ mit der ausgewogensten und „rundesten“ Wirkung für den täglichen Gebrauch. Zudem raten wir sehr, auch saisonal den sog. Shincha als exzellenten Vitaminversorger täglich zu trinken.

Jede Grünteesorte besitzt allerdings ihre eigenen spezifischen Ausprägungen für die Anwendung in der Heilkunde bzw. in gesundheitlicher Sicht. Die täglichen Basistees sollten unserer Ansicht nach durch weitere Sorten – je nach Bedarf mehr oder weniger – ergänzt werden. Dafür sprechen auch die teilweise höheren Vitamin-, Mineralien- und Nährstoffgehalte (siehe insbesondere Matcha, Bancha, Benifuuki und Karigane). Zudem raten wir, von den Basistees nicht jeden Tag den gleichen Tee  zu trinken, sondern dem Körper täglich Abwechslung zu bieten. Von den Senchas sollte man also idealerweise 3 verschiedene Tees zu Hause haben und so nur alle drei Tage den gleichen Tee trinken.

Für jede der nachgenannten Sorten gibt es in gesundheitlicher Sicht spezifische Empfehlungen für die Zubereitung und Anwendungsfälle. Lesen Sie dazu den Beitrag Zubereitung von Grüntee für die Gesundheit.