Bester Tetsubin 

Satetsu-Tetsubin: Wasserkessel aus Eisensand-Gusseisen

Japanische Satetsu-Tetsubins gelten weltweit als die besten Wasserkessel aus Gusseisen. Der Eisensand rostet nicht, wärmt am längsten und glänzt am schönsten.

Wasserkessel aus Gusseisen wichtig für Grüntee-Zubereitung

Wasserkessel aus Gusseisen (jap.: Tetsubin) sind für die Zubereitung von grünem Tee äußerst wichtig. Von hoher Qualität sind die Wasserkessel aus Gusseisen nicht nur äußerst ästhetisch und halten ein Leben lang, sie verbessern vor allem den Wassergeschmack und werden mit der Zeit immer besser. Die höchsten Qualitäten weltweit kommen nach wie vor aus Japan von kleinen und mittelgroßen alteingesessenen Traditionsfirmen. Die Wasserkessel werden meist nicht für das Aufgiessen der Teeblätter, sondern in der Regel nur für das Kochen des Wassers verwendet. Für die Zubereitung von Tee mit eingebautem Teesieb kommen hingegen die Teekannen aus Gusseisen zum Einsatz, die innen mit Emaille speziell beschichtet sind. Als Ausnahme ist aber das Kombi-Modell von Iwachu (Tetsubin Kyusu Iwachu Arare) zu nennen, dass als kleiner Tetsubin mit integriertem Teesieb sowohl als Wasserkocher, als auch als Teekanne dient.

Satetsu-Tetsubin: Allerhöchste Qualität

Bis zur Meiji-Restauration in 1868 wurden die japanischen Wasserkessel gänzlich aus Eisensand (Satetsu, jap.: 砂鉄) gefertigt. Erst danach hielten mit der Industrialisierung modernere Techniken Einzug, wie insbesondere der Grauguss. Der Eisensand (Satetsu) wird hingegen bis heute für die weltweit besten Wasserkessel, den Satetsu Tetsubins, (jap.: 砂鉄瓶) verwendet. Führende Marken sind Iwachu, Suzuki Mohirisa und Kunzan.

Vorteile eines Satetsu-Tetsubin

Seine besonderen Vorteile gegenüber einem ebenfalls sehr guten Kessel aus normalem Eisenerz (chūtetsu) liegen in mehreren Faktoren:
  • Satetsu-Tetsubins rosten (fast) nicht, wegen des geringen Kohlenstoffanteils und der großen Materialdichte. Selbst wenn sich stellenweise Rost bildet, kann dieser leichter entfernt werden.
  • Sie benötigen daher keine Innenbeschichtung oder spezielle Behandlung, so dass nichts die Wirkung auf den Wassergeschmack beeinträchtigen könnte.
  • Sie verbessern durch ihre besondere Materialzusammensetzung den Wassergeschmack erheblich.
  • Sie verfügen über eine wesentlich größere Materialdichte, was sich in einer weitaus besseren Wärmespeicherung niederschlägt.
  • Sie besitzen eine wunderschöne, glänzende Oberfläche, die beim Anschlagen mit Metall einen sehr hohen schönen Ton ergibt.
  • Beim Kochen des Wassers erklingt ein sehr hübsches Pfeifen, da der Kessel anfängt zu vibrieren.

Satetsu-Tetsubins (Nanbu oder Yamagata) von einem der führenden japanischen Hersteller gelten weltweit als die besten gusseisernen Wasserkessel und als sehr wichtiges Instrument zur Verbesserung des Wasser- und damit Teegeschmacks. Beachten Sie besondere Tipps für Gebrauch und Pflege der Tetsubins. Satetsu-Wasserkessel sind die ideale Ergänzung zu hochwertigen Teekannen, wie insbesondere die japanische Kyusu, die ihrerseits ebenfalls eine Geschmackverbesserung für den Tee ermöglichen.

Extrem aufwendige Fertigung führt zu hohem Preis

Der Nachteil des Satetsu-Tetsubins (Eisensand) gegenüber dem normalen Tetsubin besteht letztlich nur in der wesentlich aufwendigeren Herstellung und dem dadurch sich ergebenden höheren Preis (meist über 3000 € bis hin zu mehreren Tausend Euro). Die Fertigung eines guten Satetsu-Tetsubin dauert mindestens einen Monat, bei besonderen Modellen sogar ein halbes bis ein ganzes Jahr! Zum Vergleich der besonderen Qualitätsunterschiede der verschiedenen Typen von gusseisernen Kesseln dient der Beitrag Teekannen und Wasserkessel aus Gusseisen kaufen: Qualitätsmerkmale.

Im Internet finden:
 
Merkmale
Satetsu TetsubinEdelste Tetsubins aus kostbarem Eisensand-Gusseisen 
Satetsu Tetsubin IwachuEdelste Tetsubins aus kostbarem Eisensand-Gusseisen vom Marktführer Iwachu

Eisensand: Besondere Material-Zusammensetzung

Eisensand ist ein natürlich vorkommender grauer bis schwarzer Sandtyp mit einem außerordentlich hohen Eisenanteil (etwa 54%-60%). Er wird in größeren Mengen vor allem in Japan, Neuseeland und Kanada, aber auch in Chile, Guatemala und Indonesien gefunden. Der Hauptbestandteil des Satetsu ist das Eisenoxid Magnetit, aber auch geringe Anteile an Titan, Aluminium, Kieselerde und Spurenelementen. So beinhält neuseeländischer Taharoa-Eisensand beispielsweise etwa 80% Magnetit (Eisenoxid Fe3O4), Titan-Oxid (etwa 8%), Aluminium-Oxid (etwa 4%), Kieselerde (etwa 3%), Mangan-Oxid (3%), Kalzium-Oxid (1%), Vanadium-Oxid (1%) und Spurenelemente (1%). Je nach Fundort weichen die Werte für Eisensand stark voneinander ab. Dadurch werden bestimmte Orte besonders für die Herstellung von Tetsubins geschätzt.

Qualitätsunterschiede beim Satetsu

Eisensand existiert in zwei Qualitätststufen: „Masa“ mit einem, wenn auch geringen, Anteil an Unreinheiten, wie insbesondere schwarzer Biotit (Glimmerton, engl: black mica) und Granit sowie „Acome“ mit äußerst wenig Unreinheiten, aber von geringerer Qualität wegen seines Anteils an vulkanischem Gestein (z.B. Basalt). Acome kann leichter verarbeitet werden und wird hauptsächlich für Besteck, Werkzeuge und hochwertige Waffen benutzt.

Heutzutage werden die Satetsu-Tetsubins wegen der ungemein schönen Oberfläche häufig glänzend poliert, obwohl dies in früheren Zeiten nicht üblich war. Satetsu Tetsubins glänzen allgemein in einem sehr schönen Silber. Ein Kessel von höchster Qualität sollte dabei nicht weißlich (minderes Weissgusseisen), sondern silbern bis hin zu leicht goldfarben glänzen (hochwertiger Eisensand). Er kann leicht daran erkannt werden, dass er beim Anschlagen mit einem Metallstück einen sehr hohen Klang erzeugt.

Fertigung ähnlich aufwendig wie für Samurai-Schwerter

Die Kesselfertigung mit Satetsu wurde aus der Herstellung von Samurai-Schwertern (Katana) übernommen und nennt sich Tatara-Technik. Für sie wird Eisensand für bis zu 72 Stunden in eine mit Pinienkohle sanft erhitzte Tonröhre (Tatara, jap.: 鑪) gegeben und bei etwa 1000°C geschmolzen. Alle 10 Minuten wird eine neue Lage Kohle und Satetsu hinzugefügt, die in der richtigen Mischung die Qualität des Stahls definiert.

Mit der Tatara-Technik wurde aus Eisensand der berühmte „Tamahagane-Stahl“ (übersetzt: Juwelenstahl, jap.: 玉鋼) gegossen, der die japanischen Samurai-Schwerter so bekannt machte. Für 1,5-1,8t Tahagame-Stahl benötigt man 13t Kohle und 8t Eisensand. Er darf für höchste Qualitäten nur wenig Kohlenstoff beinhalten. Ein Anteil von 1% gilt als sehr gut, ab 1,5% gilt der Tahagame-Stahl bereits als mindere Qualität. Tahagame-Stahl ist wegen der aufwendigen Fertigung etwa 200 Mal teurer als normaler Stahl. Kessel die aus Eisensand (Satetsu) gegossen wurden, besitzen eine deutlich größere Sprödigkeit als Kessel aus normalem Gusseisen (Gantetsu). Entsprechend wesentlich höher ist die Ausschuss- und Fehlerquote bei der Produktion, was die Kosten ebenfalls in die Höhe treibt.