Verschiedene Zubereitungsarten für Sannenbancha je nach Anwendung
Die Zubereitung von Sannenbancha unterscheidet sich grundsätzlich nicht von der üblichen Zubereitung von gedämpftem und gerollten grünen Tee (60°C, 2 Minuten). Für medizinische Anwendungen kann und soll Sannenbancha je nach Fall aber deutlich länger ziehen und bei niedriger Flamme geköchelt werden, oder aber als Kaltwassertee (Mizudashi) zum Einsatz kommen. Die einzelnen Zubereitungsempfehlungen für die jeweiligen Anwendungen werden im Beitrag Zubereitung von Sannenbancha aufgezeigt.
1. Bester Geschmack und für allgemeine gesundheitliche Vorbeugung
Für den besten geschmacklichen Genuss und auch zur einfachen gesundheitlichen Vorbeugung kann der Tee mit der üblichen Grundregel für gedämpften und gerollten grünen Tee, das heißt mit 60°C heißem Wasser für 2 Minuten ziehen. Es werden etwa 1 gut gehäufter Esslöffel Tee auf 0,3l Wasser verwendet. Dies ergibt einen relativ „runden“ Tee, der den nussig und erdig warmen Charakter besonders harmonisch zur Geltung bringt.
Er sollte möglichst schnell nach der Zubereitung getrunken werden und eignet sich weniger für die längere Aufbewahrung. Gekühlt in einer Glasflasche im Kühlschrank hält er sich aber durchaus mehrere Stunden frisch und ist im Sommer eine schöne Variante. Gekühlt ist er aber nicht ganz so wirksam wie im warmen Zustand. Der Tee kann übrigens, im Gegensatz zu anderen grünen Teesorten, in einer Thermoskanne oder über einem Stövchen für 1-2 Stunden warm gehalten werden.
Zur allgemeinen gesundheitlichen Vorbeugung ist vor allem auch der Kenkocha (Mischung der wichtigsten japanische Heiltees mit Sannenbancha, fast koffeinfrei) als einer der größten Gesundheitstees in diesem Bereich zu empfehlen.
2. Schlafstörungen und Einschlafhilfe
Der Sannenbancha schafft Harmonie im Körper und besitzt bei Nervosität eine sehr beruhigende Wirkung. Dadurch dient er bei leichten Einschlafstörungen sehr schön als Einschlafhilfe und unterstützt auch einen ruhigeren, durchgängigeren Schlaf. Für eine sporadische Anwendung empfiehlt sich folgende Zubereitung:
- 0,2-0,3l kochendes Wasser pro Portion,
- 1 EL Sannenbancha (möglichst nur Stängel: Kuki Sannenbancha),
- 5 Minuten ziehen lassen, dann abseihen und warm bzw. zügig trinken.
Treten die Schlafstörungen jedoch häufiger, sollte mit dem Tee eine Kur vorgenommen werden. Siehe dazu die Empfehlung im Absatz 5. weiter unten. Zudem empfiehlt es sich dann auch den GABA-Tee hinzuzufügen.
3. Kaltwassertee für den Sommer, bei Diabetes und Stoffwechselproblemen
Geschmacklich äußerst interessant und abwechslungsreich ist die Zubereitung als Kaltwassertee, in Japan Mizudashi genannt. Diese Variante ist besonders im Sommer erfrischend und wohltuend. Dazu nimmt man 3 gut gehäufte Esslöffel Tee und gibt sie in 1 Liter Wasser bei Raumtemperatur. Nach einer Stunde Ziehzeit seiht man den Tee ab und füllt ihn in ein Glasgefäß, das man in den Kühlschrank stellt. Für die Zubereitung sind eigens dafür vorgesehene Mizudashi-Glasbehälter mit eingebautem Filter aus Japan ganz besonders praktisch und empfehlenswert. Man kann den Tee in den Mizudashi-Behälter geben, das Wasser einfüllen und gleich in den Kühlschrank stellen. Nach etwa 1-1,5 Stunden kann er direkt gekühlt genossen werden.
Der Tee schmeckt in dieser Zubereitung und gekühlt ausgezeichnet und ist äußerst erfrischend. Da er über kaum Koffein verfügt und wegen der vielen wertvollen Polysaccharide leicht süßlich schmeckt eignet er sich auch exzellent für Kinder. Dazu kann man ihn aber ggf. auch noch mit etwas Bio-Honig, Zitrone oder Vanille verfeinern. Der Tee sollte bei dieser Zubereitungsart innerhalb einiger Stunden getrunken werden.
Die Kalt-Zubereitung besitzt den „Nachteil“, dass sich bestimmte Inhaltsstoffe, wie Catechine und andere Polyphenole, langsamer bis teilweise kaum in das Wasser lösen. Auf der anderen Seite bleiben wertvolle Inhaltsstoffe erhalten, die hitzeempfindlich sind. Dazu zählen insbesondere die Polysaccharide. Diese haben sich in japanischen Untersuchungen zum Bancha als besonders hilfreich gegen Diabetes Typ 2 gezeigt. Zugleich ist er sehr förderlich bei Stoffwechselproblemen. Es ist bei diesen Problemen empfehlenswert, den Kaltwassertee täglich zu trinken (mindestens 0,3-0,5l, idealerweise morgens) und zugleich täglich auch etwa 1-2 l des köchelnd zubereiteten Sannenbanchas über den Tag verteilt zu sich zu nehmen. Letztere Zubereitung wird im nächsten Absatz erläutert.
4. Zubereitung zur Blutreinigung, als Detox, bei Darmproblemen, Übersäuerung und niedrigem Blutdruck
Je nach gesundheitlicher Problematik, ist der Sannenbancha auch für höhere Temperaturen geeignet, d.h. bis hin zu kochendem Wasser und einer Ziehzeit bis zu 40 Minuten. Zudem kann der Tee sogar köchelnd zubereitet werden. Entsprechend stärker und bitterer wird die Wirkung und der Geschmack des Tees.
Als Grund-Rezeptur für die moderate Entgiftung, Blutreinigung, allgemeine moderate Entsäuerung / Basentherapie, niedriger Blutdruck und bei allgemeinen Problemen im Darmbereich (leichte Entzündungen, Schleimhautirritationen, Nahrungsmittelintoleranzen) ist folgendes empfehlenswert:
- 15g Sannenbancha (entspricht etwa 3 gut gehäuften Esslöffeln),
- mit 1l Wasser,
- in einem Teekessel oder einem Topf den Tee kurz kräftig aufkochen, dann für 5 Minuten ganz leicht köcheln lassen,
- danach abseihen.
Von dem frisch zubereiteten Tee sollte ein Teil in kleinen Schlucken gleich eingenommen werden. Den Rest füllt man am besten in eine Thermoskanne und trinkt ihn über den ganzen Tag verteilt. Man kann ihn auch mehrmals aufwärmen oder über einem Stövchen warm halten. Er sollte nach der Zubereitung möglichst innerhalb von 12 bis zu 24 Stunden getrunken werden. Die angegebene Menge von einem Liter stellt eher das Minimum für medizinische Anwendungen dar. Besser wären bis zu zwei Liter täglich.
Sannenbancha kann auch kalt genossen werden, er entwickelt dann einen erfrischenderen Geschmack und ist gerade im Sommer angenehm. Kalt getrunken verliert er aber etwas von seiner gesundheitlichen Wirkung.
Der Tee eignet sich auch sehr für Waschungen problematischer Hautstellen (mehrmals täglich) oder für ein Bad.
Anmerkung: Auch bei Bluthochdruck ist der Sannenbancha ohne Probleme geniessbar, ja er unterstützt hier sogar leicht.
5. Zubereitung bei ausgeprägteren Gesundheitsproblemen
Sind die oben erwähnten Probleme jedoch stärker ausgeprägt, zur besonders kräftigen Blutreinigung – vor allem bei Hautproblemen und -krankheiten, die mit Toxinen, Übersäuerung und einer mangelnden Blutreinigung zusammen hängen (Neurodermitis, Ekzeme, Akne, Ausschläge etc.), aber auch bei Hang-over durch Alkoholgenuss und nach Drogenkonsum – sowie bei besonders niedrigem Blutdruck, empfiehlt es sich, den Tee anstelle von 5 sogar bis zu 45 Minuten lang auf kleiner Flamme leicht köcheln zu lassen.
Die Dauer des Köchelns sollte vom Schwierigskeitsgrad der Problematik abhängig gemacht werden. Je ausgeprägter das Problem, desto länger die Kochdauer. Mehr als 45 Minuten sollte der Tee jedoch nicht gekocht werden. Es empfiehlt sich genau zu beobachten, wie gut der Tee einem bekommt. Bei zu starken Anfangsreaktionen sollte die Kochdauer solange reduziert werden, bis die Wirkung als angenehm und förderlich empfunden wird.
Für diese Anwendung sollten 1,5-2l täglich getrunken werden, bis sich eine deutliche Besserung der Problematik einstellt. Es sollte darauf geachtet werden, während dieser Kur zusätzlich zum Tee viel frisches, stilles Wasser zu trinken, damit die Toxine ausgeschwemmt werden können.
Der Sannenbancha kann für den ganzen Tag zubereitet und über den Tag verteilt getrunken werden (bis zu etwa 24 Stunden). Dabei eignet er sich als einer der Ausnahmen des grünen Tees auch für die Aufbewahrung in einer Isolierkanne oder zum Warmhalten auf einem Stövchen.
Zudem kann der Tee auch kalt getrunken werden. Ihn warm zu trinken besitzt aber insgesamt eine deutlich bessere Wirkung als der Genuss in kalter Form.
Nach der Kur mit langer Kochdauer, bzw. wenn die Probleme deutlich zurückgegangen sind, empfiehlt sich die Umstellung auf die weiter o.g. Zubereitung mit 5 Minuten köcheln (siehe Absatz 4. oben). Sobald alle Probleme ausgeheilt sind, wäre es am Besten auf die Zubereitung mit 2 Minuten und 60°C zu wechseln (siehe Absatz 1. ganz oben).
Problematische Hautstellen können auch mit warmen Waschungen mit diesem Sannenbancha behandelt werden. Dies kann sogar mehrfach täglich erfolgen. Sehr hilfreich ist auch die Verwendung des Tees in einem Bad.
Für Sannenbancha sollte allgemein, wie für jeden guten Grüntee, nur ein weiches, reines Wasser verwendet werden.
Yin und Yang je nach Zubereitungsform
In der Kaltwasserzubereitung eines Sannenbanchas mit signifikantem Blätteranteil besitzt der Tee einen eher Yin-/Yang ausgeglichenen Charakter. Beim Aufguss mit 60°C heißem Wasser und einer Ziehzeit von 2 Minuten erreicht er hingegen einen leichten Yang-Anteil. Bereitet man ihn köchelnd zu, nimmt der Yang-Anteil mit der Kochdauer bis zu 45 Minuten deutlich zu und erreicht eine hohe Yang-Lastigkeit. Ein reiner Stängeltee besitzt immer etwas mehr Yang als ein Tee mit Blätteranteil.
Sannenbancha als Bio-Kompost
Nach dem Aufguss kann der Tee mit seinen vielen Mineralstoffen und Spurenelementen wunderbar als Bio-Kompost und -Dünger im Garten oder für Balkonpflanzen genutzt werden. Er trocknet schneller als normaler Tee und verströmt dann einen sehr angenehmen Duft.