Shibushi im Osten Kagoshimas
Die Region Shibushi (志布志) mit Shibushi City liegt im Osten Kagoshimas, der südlichsten Präfektur Japans. Das Klima ist subtropisch mild. Ihre Fläche erstreckt sich auf nur etwa 22km x 15km und wird umfasst von der Osumi Peninsula (大隅半島), die sich im Süden zur Shibushi Bay (志布志湾) öffnet, Soo City (曽於市) im Nordwesten und Miyakonojyo City (都城市) sowie Kushima City (串間市) im Norden und Osten (letztere Beide in der Präfektur Miyazaki).
Nr. 2 Teeregion in Kagoshima
Shibushi ist die Region mit der zweitgrößten Teeproduktion der Präfektur Kagoshima. Nach Shizuoka ist Kagoshima die zweitgrößte Präfektur für Grünen Tee in Japan. Shibushi zählt auch in qualitativer Hinsicht zu einer der führenden Regionen Kagoshimas und damit auch von ganz Japan.
Zur Küste hin herrscht ein besonders mildes Klima, so wird hier auch der früheste Shincha geerntet. Weiter im Inland erfreuen sich die Teefarmer über eine große flache landwirtschaftliche Nutzfläche, die wie in Süd-Chiran eine hohe Produktivität beim Teeanbau erlaubt und über besonders fruchtbares Land verfügt.
In den letzten Jahren hat die Region kontinuierlich seine Produktionsmenge ausweiten können und machte sich auch erstmals japanweit einen Ruf für sehr gute Qualitäten. Der Tee wird hier noch meist durch einzelne kleinere Teefarmer / Hersteller produziert.
Hohes Ansehen für Tamaryokucha und Shincha aus Shibushi
Die Region stellt vor allem die Sorten Sencha, Fukamushi Sencha (tiefgedämpft) und Tamaryokucha her. Aber es werden auch kleinere Mengen Benifuuki und erstmals sogar hochwertigster Bio-Gyokuro (vollbeschattet) angebaut. Zudem stammt von hier einer der frühesten Shinchas Japans.
Beim Tamaryokucha genießt Shibushi das größte Ansehen. Tamaryokucha wird im Gegensatz zu Sencha nicht in Nadelform gerollt, sondern etwa 5fach kleiner zusammen gepresst (Magatama-Form). Dadurch wird der Geschmack besonders tief.
In 2007 wurden im 61. Nationalen Wettbewerb gleich 6 Tamaryokucha-Produzenten mit einem speziellen Preis geehrt. 2013 gewann Shibushi japanweit den 3. Platz der besten Teeregion für Tamaryokucha.
Matsuyama und Ariake – berühmt für besten Grüntee
Shibushi City entstand aus einer Zusammenlegung von Shibushi Town, Ariake Town (有明町) und Matsuyama Town(松山町). Die sehr kleine, dicht aneinander liegenden Subregionen Matsuyama und Ariake liegen nur wenige Kilometer von der Küste entfernt im Süden Shibushis. Das Klima ist hier ausgesprochen mild und die Böden sehr fruchtbar.
Der Matsuyama Cha (松山茶, Cha = Tee) und Ariake Cha (有明茶) geniessen einen exzellenten Ruf für den Anbau besten grünen Tees in Shibushi. Sie zählen somit auch in Kagoshima und Japan zu den führenden Subregionen.
Saatsorten in Shibushi
In Shibushi werden grundsätzlich die gleichen Saatsorten wie in Kagoshima generell angebaut. Das ist großteils Yabukita, aber hier gedeihen vor allem im Süden Shibushis wegen des milden Klimas auch die seltenen und wohlschmeckenden Cultivars Okumidori, Saemidori und Yutakamidori besonders gut. Diese stellen eine große geschmackliche Bereicherung dar und bieten als Ergänzung zum Yabukita eine andere Zusammensetzung gesunder Inhaltsstoffe. Vor allem die aminosäurereichen Saemidori und Okumidori eignen sich hervorragend für Gyokuro.
Exzellenter Bio-Gyokuro aus Shibushi
Der Anbau von Bio-Gyokuro ist besonders schwierig, da hier ohne die synthetischen Dünger ausgekommen werden muss, die Teepflanze wegen der Beschattung aber besonders viel Kraft benötigt. Umso erstaunlicher sind die hier erzeugten hohen Qualitäten, die meiner Einschätzung nach momentan (Stand 2015) zu den besten Bio-Gyokuros Japans zählen.
Begünstigt wird der Gyokuro-Anbau durch die in Shibushi wegen des milden Klimas wohl gedeihenden Saatsorten Saemidori und Okumidori, die einen besonders hohen Gehalt an Aminosäuren und damit das begehrte Umami ausbilden. Leider sind diese Tees im Handel nur in sehr begrenzter Menge verfügbar, aber trotzdem noch preisgünstig.
Fazit: Shibushi hat sich zu einer weiteren Vorzeigeregion Kagoshimas für grünen Tee entwickelt. Besonders erwähnenswert ist die Grünteesorte Tamaryokucha und als bekannteste Subregionen die im Süden nahe aneinander liegenden Matsuyama (Shinbashi ward) und Ariake. Diese sind auch ein Geheimtipp für Kenner auf der Suche nach den besten Bio-Gyokuros Japans. |