Grüntee pur trinken
Bereits im 7. Jahrhundert n. Chr. schreibt der „Vater des grünen Tees“ Lu Yü im ersten Buch der Geschichte über den Grüntee Cha Ching, dass der grüne Tee ohne Zugaben (Honig, Aromen etc.) immer pur getrunken werden solle. Dies hatte nicht nur ästhetische oder geschmackliche Gründe, sondern war auch der gesundheitlichen Wirkung geschuldet. Und so wird es überwiegend bis heute in China und Japan gehalten.
Fraglich ist, weshalb ein grüner Tee überhaupt mit Zutaten, wie Zitrone, Zucker, Honig oder Milch, versetzt werden sollte. Wenn das Ziel die Geschmacksverbesserung sein soll, dann wird der Kenner von qualitativ hochwertigem Grüntee, der richtig zubereitet und mit dem richtigen Wasser gezogen wurde, wenig begeistert sein. Ein solcher Tee schmeckt weder zu bitter, noch zu „dünn“ und weist auch keinen ihm teilweise nachgesagten fischigen Geschmack auf. Im Gegenteil, er verfügt über eine Vielzahl extrem feiner und reicher Geschmacksnuancen, so dass er mit jeder Zutat seine hohe Güte und Tiefe verlieren würde. Davon abgesehen, ist es wichtig, die Wechselwirkungen der möglichen Zugaben mit den Wirkstoffen des Grünen Tees zu kennen und zu verstehen, dass er nur seine volle gesundheitliche Wirkung in purer Form entfaltet.
Milch im grünen Tee
Von einer Zugabe von Milch in den grünen Tee ist deutlich abzuraten. Das Gleiche gilt für das Trinken von Milch oder das Essen von Milchprodukten im nahen Zeitabstand zum grünen Tee. Kaseine der Milch reduzieren die Konzentration der so wichtigen Catechine (EC, EGC, ECG, EGCG) im zubereiteten Teewasser. Dies wurde auch durch eine Studie von Kardiologen der Berliner Charité (Prof. Verena Stangl) im Jahr 2006 festgestellt, die im European Heart Journal (2007, 28, S. 219–223) veröffentlicht wurde: „In the present study, we found a particular, selective decrease in the concentrations of a number of catechins after centrifugation of freshly brewed tea with milk compared with tea without milk, which suggests complex formation between catechins and milk proteins“.
Es ist daher aus meiner Sicht empfehlenswert, Milch mindestens 10-20 Minuten vor und nach dem Teegenuss wegzulassen.
Zucker, Honig und Süssstoffe im Grüntee
Über die schädliche Wirkung von Zucker, aber auch von Süssstoffen in der Ernährung ist bereits sehr viel in der Literatur berichtet worden (Stoffwechsel, Darmschleimhaut, Immunsystem, Karies). Alleine aus diesem Grund ist die Zugabe von süssen Stoffen im grünen Tee nicht empfehlenswert. Aber noch wichtiger als dieser Umstand ist das Problem, dass meiner kinesiologischen Testung zufolge, Zucker und Süssstoffe, inklusive Honig, die Wirkung der Polyphenole im Grüntee stark reduziert und teilweise sogar ganz aufhebt. Grüner Tee sollte also immer ohne solche Zugaben getrunken werden.