Fukushima 2011
Durch den unverantwortlichen Atomreaktorunfall in Fukushima stellt sich die berechtigte Frage, ob der japanische grüne Tee radioaktiv verstrahlt und über den erlaubten gesetzlichen Grenzwerten belastet ist. Dabei ist zu beachten, dass der Unfall am 11. März 2011 stattfand, so dass also zunächst die volle Ernte 2011 betroffen war. Aus dieser Ernte fanden sich dann tatsächlich erhöhte Radioaktivitätswerte, die auch teilweise veröffentlicht wurden.
Auch unsere Labortests zeigten in den nördlicheren Anbauregionen erhöhte Werte, jedoch in keinem Fall über den erlaubten Grenzwerten. Die noch akzeptable Grenzregion war das große Teegebiet aus Shizuoka. In 2011 wurden hier im Tee leicht höhere Werte gemessen. Seit der 2012-Ernte liegen die Messwerte aber deutlich unter den Grenzwerten. Seit dieser Zeit habe ich in meinen Labortests keinerlei Belastungen mehr in Laborproben gesehen, nicht einmal leicht erhöhte Werte.
Messung durch Geigerzähler?
Für den Verbraucher unangenehm ist, dass er den Tee nicht durch im Handel verfügbare Geigerzähler selbst auf eine radioaktive Belastung hin überprüfen kann. Die Messung der radioaktiven Toxizität ist nur durch Laboranalysen möglich.
Einfuhrbestimmungen direkt nach Fukushima
Beim Import nach Deutschland wurden für grüne Tees, die aus den näher an Fukushima liegenden Regionen stammten (bis hinunter nach Shizuoka – etwa 360 km Luftlinie) bis 2014 Laborzertifikate vom Hersteller verlangt. Ausserdem wurden regelmäßig am Zoll Stichproben entnommen und für diese in Deutschland Labortests gefordert.
Laborergebnisse seit 2012
Drei führende deutsche Teelabore haben mir unabhängig voneinander bestätigt, dass sie seit 2012 keine erhöhten Messwerte in Grüntee aus Japan gefunden haben. Meine Erfahrung mit zahlreichen Labortests geht sogar noch weiter. Bislang habe ich nach 2012 noch nicht einmal eine Belastung über Null Bequerel hinaus gesehen. Das heißt die Tees sind demgemäß überhaupt nicht belastet.
Ein wichtiger Aspekt dabei ist die typisch vorherrschende Windrichtung in Japan. Diese ist glücklicherweise in den Wintermonaten eher aus Nord-westlicher Richtung und im Sommer eher aus Südosten. Nur selten weht der Wind aus dem Norden in Richtung Tokio und nach weiter südlich. Aber natürlich stellt es eben schon eine Gefahr dar, wenn der Wind auch für nur kurze Zeiträume eine entsprechende Toxizität mit sich führt. Daher ist es wichtig, die Messdaten der Labortests zu verfolgen und zu sehen, ob es ungewöhnliche Anstiege gibt.
Fukushima liegt eher im Norden der etwa 3800 km lang gestreckten Insel Japan und ist Luftlinie nur 241 km von Tokio, aber etwa 360 km von Shizuoka, etwa 520 km von Uji, Kyoto und etwa 1100 km von der Insel Kyūshū (Kagoshima, Miyazaki etc.) im Süden Japans entfernt. Diese recht großen Distanzen, der Umstand, dass Japans zahlreiche Gebirgsketten eine natürliche Barriere darstellen und vor allem, dass die meist vorherrschende Windrichtung in entgegengesetzter Richtung weht, führt dazu, dass der Tee aus diesen bekannten Anbauregionen in Japan keine erhöhten Werte überschreitet.
Fazit Test auf Radioaktivität: Bei Grüntee aus Japan finden sich seit 2012 keine erhöhten Werte in den Teeproben der mir bekannten führenden deutschen Labore. Auch meine eigenen Testungen bestätigen dies. Allerdings empfehlen wir den Kauf von Händlern / Shops, die ihre Tees zumindest nach Regionen (für jede Ernte) auf Radioaktivität im heimischen Labor selbst testen lassen. Beim Labortest sollte auf die Stoffe Iod-131, Cobalt-60, Cäsium-134 und -136 getestet werden. Und zwar möglichst auf einen Null-Bequerel-Wert (üblich sind 50 Bq/kg als Grenzwert). Die Tests sollten öffentlich zugänglich sein. |